Im Bürgerkriegsland Südsudan sind mehr als 200 Kinder von bewaffneten Gruppen freigelassen worden. Es war die zweite Freilassung innerhalb weniger Monate, die von der Uno unterstützt wurde. Bereits im Februar hatten Rebellengruppen rund 250 Kinder freigelassen. Insgesamt sollen innerhalb weniger Monate rund 1000 ehemalige Kindersoldaten in ein ziviles Leben zurückkehren. Das gab das Uno-Kinderhilfswerk Unicef bekannt.
Unicef zufolge gehören derzeit im Südsudan etwa 19.000 Kinder bewaffneten Gruppen an. Immer wieder kommt es zu Einigungen zwischen Rebellen und der Regierung mithilfe der Zivilgesellschaft, um Kindersoldaten zu befreien.
In dem 2013 ausgebrochenen Bürgerkrieg setzen Rebellengruppen sowie Regierungskräfte Kinder ein. Viele müssen kämpfen, etliche werden aber auch etwa als Köche, Spione, Boten oder Sex-Sklavinnen genutzt.
Unicef, die Uno-Friedensmission und Regierungspartner hätten mit den Konfliktparteien verhandelt, um diese Freilassung in der Nähe von Yambio im Südwesten des Landes zu ermöglichen, sagte Mahimbo Mdoe, der Unicef-Vertreter im Südsudan.
Jetzt müsse sichergestellt werden, dass die Kinder alle nötige Unterstützung erhalten. Nach ihrer Freilassung werden die Ex-Kindersoldaten Unicef zufolge ärztlich sowie seelsorgerisch betreut. Zudem sollen die Kinder bei der Ausbildung und Berufsbildung unterstützt werden.
2017 wurde das Land von einer Hungersnot heimgesucht. Die Uno nannten sie "von Menschen gemacht", weil der Konflikt die Versorgung für Helfer in vielen Landesteilen unmöglich machte. 2018 hat sich die Lage nicht verbessert, die Hungerkatastrophe könnte sich in einigen Landesteilen wiederholen.
In den vergangenen vier Jahren sind in dem Land Zehntausende ums Leben gekommen, zwölf Millionen Menschen mussten als Flüchtlinge oder Binnenvertriebene ihr Zuhause verlassen. Während das Volk leidet, belegte im Herbst 2016 ein Report privater Rechercheure, dass sich Regierungschef Kiir und sein Vize Riek Machar und ihre Familien hemmungslos am Krieg bereichern.
spiegel
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