Iran hat die USA vor den Folgen eines Austritts aus dem internationalen Atomabkommen mit der Islamischen Republik gewarnt. Die Regierung in Teheranhabe in einem solchen Fall mehrere Optionen, sagte Außenminister Dschawad Sarif nach Angaben des staatlichen Fernsehens am Donnerstag in New York. Die Reaktion auf einen US-Austritt werde "unangenehm".
Die iranische Regierung hat angekündigt, sich an das Abkommen zu halten, solange es von den anderen Parteien respektiert werde. Sollten die USA austreten, sei es hinfällig.
Das Atomabkommen hatten die fünf Uno-Veto-Mächte USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich sowie Deutschland mit Iran ausgehandelt. Die Vereinbarung von 2015 sieht vor, dass Iran sein Atomprogramm einschränkt. Im Gegenzug werden die meisten Strafmaßnahmen aufgehoben.
US-Präsident Donald Trump nannte das Abkommen den "schlechtesten Deal aller Zeiten". Er forderte die europäischen Unterzeichnerstaaten auf, von ihm ausgemachte Fehler in dem Vertragswerk zu beseitigen. Wenn der Deal bis zum 12. Mai nicht verschärft wird, will Trump ihn einseitig aufkündigen und die früheren Sanktionen wieder in Kraft treten lassen. Darüber wird dann der US-Kongress entscheiden müssen.
Europäische Abgeordnete warnen vor Ende des Atomdeals
Um ein Ende des Abkommens - auch JCPoA genannt - zu verhindern, haben sich jüngst rund 500 deutsche, französische und britische Abgeordnete in einem Brief direkt an ihre Kollegen im US-Parlament gewandt. "Die US-Regierung droht, den JCPoA verlassen zu wollen, obwohl Iran seinen Verpflichtungen aus dem Abkommen nachkommt", heißt es in dem Brief, über den der SPIEGEL gemeinsam mit der französischen Tageszeitung "Le Monde", dem britischen "Guardian" und der "New York Times" exklusiv berichtete.
spiegel
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