OPCW-Experten sollen Untersuchung in Duma starten

  21 April 2018    Gelesen: 653
OPCW-Experten sollen Untersuchung in Duma starten

 

Wegen Sicherheitsbedenken mussten die Giftgasexperten der OPCW ihren Einsatz in Duma mehrfach verschieben. Nun sollen sie auf dem Weg zur Inspektion in der syrischen Stadt sein.

Ein Team internationaler Chemiewaffenexperten ist nach Angaben des russischen Außenministeriums auf dem Weg in die syrische Stadt Duma. Sie sollen den mutmaßlichen Giftgasangriff mit Dutzenden Toten untersuchen. Der Westen macht die syrische Armee für den Angriff am 7. April verantwortlich.

Die Mitarbeiter der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) sind bereits seit Anfang der Woche in Syrien. aus Sicherheitsgründen konnten sie ihre Arbeit jedoch bislang nicht aufnehmen. Bei einer Erkundungstour waren am vergangenen Mittwoch Uno-Mitarbeiter in Duma beschossen worden. Nach Angaben des OPCW-Generaldirektors detonierte auch ein Sprengsatz. Mehrere Mitarbeiter wurden verletzt.

Schon zuvor hatte sich die OPCW-Mission verzögert, da laut der Regierung auf der Straße nach Duma noch Minen geräumt werden mussten. Großbritannien und Frankreich warfen Russland und Syrien eine Behinderung der Untersuchungen vor. (Lesen Sie hier mehr über die OPCW.)

Zwei Wochen nach dem Angriff ist allerdings fraglich, ob die Experten noch Spuren des Giftgasangriffs finden können. Bei dem Angriff waren unterschiedlichen Angaben zufolge zwischen 42 und 85 Menschen getötet worden. Für den Westen ist unstrittig, dass es einen Giftgasangriff gegeben hat. Frankreich hatte erklärt, Beweise für den Einsatz von Chemiewaffen durch die syrische Regierung zu haben. Auch die USA beschuldigen die Regierung von Präsident Baschar al-Assad, für den Angriff verantwortlich zu sein. Als Reaktion auf den mutmaßlichen Giftgasanschlag hatten die USA mit Unterstützung Frankreichs und Großbritanniens am vergangenen Wochenende einen Militärschlag gestartet und mehr als hundert Marschflugkörper auf drei Ziele in Syrien abgefeuert. (Lesen Sie hier mehr zur Operation gegen das Chemiewaffenprogramm Assads.)

Die syrische Regierung und ihr Verbündeter Russland bestreiten den Einsatz von Chemiewaffen. Der syrische Uno-Botschafter Baschar al-Dschafari hatte mitgeteilt, die OPCW-Experten hätten noch nicht ihre Arbeit aufnehmen können, da sie noch auf grünes Licht des Uno-Sicherheitsteams warteten.

spiegel


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