Der tschechische Informationssicherheitsdienst hat in Zemans Auftrag einen Bericht vorbereitet, in dem untersucht wurde, ob das Land den militärischen Giftstoff hergestellt hatte.
Nach Zemans Aussage, die er im Interview für den Sender TV Barrandov geäußert hat, war in Tschechien im November 2017 ein Kampfstoff der Klasse A-230 getestet worden.
„Ich habe außerdem ein Dokument von der militärischen Aufklärung bekommen. Daraus folgt klar, dass der Stoff A-230 ‚Nowitschok‘ ist. Da die militärische Aufklärung mit diesem Thema mehr vertraut als der zivile Spionageabwehrdienst ist, bin ich zu der Schlussfolgerung gekommen: Bei uns ist ‚Nowitschok‘ in kleinen Mengen produziert und getestet und danach vernichtet worden. Wir wissen wo und wissen wann. Und es wäre heuchlerisch, so zu tun, als ob nichts gewesen“, sagte hierzu Zeman.
Der tschechische Staatschef bezog sich dabei auch auf die verschiedenen Klassifizierungen der Geheimdienste.
So habe der Militärgeheimdienst nicht den A-234-Kampfstoff, sondern den A-230 als "Nowitschok" definiert — und widerspreche damit der Klassifizierung der zivilen Spionageabwehr.
"Der Militärgeheimdienst sagt, dass das Gift A-230 'Nowitschok' heißt. Der SBI (der tschechische Informationssicherheitsdienst) sagt, dass nicht das A-230, sondern dass das A-234 'Nowitschok' ist", unterstrich in diesem Zusammenhang Zeman.
Mit dem Nervengift A-234, das in Großbritannien als "Nowitschok" bezeichnet wird, wurden möglicherweise der russische Ex-Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Julia Skripal in England vergiftet.
Zuvor hatte auch der russische Ständige Vertreter bei der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW), Alexander Schulgin, erklärt, dass das Gift A-234 in den USA als ein chemischer Kampfstoff patentiert und produziert worden sei.
sputniknews
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