Nach der Kollision zweier Züge im schwäbischen Aichach mit zwei Toten ist der für die Strecke zuständige Fahrdienstleiter vorläufig festgenommen worden. Gegen den Mann bestehe der dringende Verdacht der fahrlässigen Tötung, erklärte das Polizeipräsidium Schwaben Nord.
Damit ist der Unfall vom späten Montagabend nach ersten Ermittlungen auf menschliches Versagen im Stellwerk zurückzuführen. Laut "Bild"-Zeitung soll der 24-jährige Fahrdienstleiter den parkenden Güterzug vergessen haben. Als der Regionalzug, in dem circa 20 Personen saßen, in den Bahnhof einfuhr, fuhr er auf den leeren Güterzug auf. Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob gegen den 24-Jährigen Haftbefehl beantragt werden soll.
Bei dem Zusammenstoß wurde die Front des Personenzuges stark eingedrückt. Der 37-jährige Lokführer starb. Zudem kam eine 73-jährige Passagierin ums Leben. Sie wollte in Aichach aussteigen und hatte sich bereits Richtung Ausgang begeben. Weitere 14 Menschen wurden verletzt, einer davon schwer.
Der Unfall weckt Erinnerungen an das Zugunglück im ebenfalls bayrischen Bad Aibling im Februar 2016. Damals stießen - auch auf eingleisiger Strecke - zwei Personenzüge frontal zusammen. Dabei kamen zwölf Menschen ums Leben, 89 Menschen wurden teilweise schwer verletzt. Später wurde der Fahrdienstleiter zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Er hatte kurz vor dem Unglück ein Spiel auf seinem Handy gespielt und Signale falsch gestellt.
Quelle: n-tv.de
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