Türkei will Schulen in der Schweiz gründen

  14 Mai 2018    Gelesen: 1336
Türkei will Schulen in der Schweiz gründen

Der türkische Machthaber Erdogan plant, in der Schweiz Wochenendschulen zu gründen, um schweizerisch-türkische Schüler in Religion und Kultur zu bilden. Dies geht aus türkischen Staatsdokumenten hervor, wie der «SonntagsBlick» berichtet.

Die Türkei hat laut einem Bericht des «SonntagsBlick» im Ausland ein gross angelegtes Bildungsprogramm gestartet. Dieses hat zum Ziel, in 15 westlichen Ländern türkische Wochenendschulen zu gründen - auch in der Schweiz. Hinter dem staatlichen Projekt steht das Ministerium für Auslandtürken (YTB), eine 2010 von der AKP-Regierung gegründete Behörde. Damit will die Regierung laut dem «SonntagsBlick» ihren Einfluss auf schweizerisch-türkische Schüler ausbauen.

Die geplanten Schulen in der Schweiz sollen von türkischen Organisationen geführt werden und seien als freiwillige Ergänzung zur Volksschule gedacht. Stiftungen und Vereine könnten in Ankara bis Ende Juni 2018 Anträge auf Unterstützung einreichen, berichtet die Zeitung gestützt auf Dokumente aus dem YTB-Ministerium. Die Klassen sollen 15 bis 25 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 17 Jahren umfassen. Vorgesehen seien fünf Lektionen zu türkischer Sprache, Geschichte, Religion und Kultur. Laut dem Bericht befürchten liberale Türken in der Schweiz, dass der türkische Staat die Kurse dazu nutzen will, Schüler mit nationalistischer, islamischer Propaganda zu indoktrinieren.

Erst vor Wochenfrist hat eine Theateraufführung im thurgauischen Uttwil für Schlagzeilen gesorgt. Die türkische Schule Romanshorn hatte im März unter der Schirmherrschaft der türkischen Botschaft in der Mehrzweckhalle ein nationalistische Theaterstück inszeniert, in dem Kindergärtler und Primarschüler die Schlacht von Gallipoli von 1915 nachspielten.

Quelle: nzz


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