EU zahlt für neue US-Sanktionen gegen Russland – Lawrow

  18 Mai 2018    Gelesen: 1105
EU zahlt für neue US-Sanktionen gegen Russland – Lawrow

Der amtierende russische Außenminister Sergej Lawrow hat am Freitag über wesentliche Verluste gesprochen, die EU-Unternehmen wegen der US-Sanktionen gegen Russland erleiden.

„Leider sehen wir heute eine Politisierung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Solche Elemente des unlauteren Wettbewerbs, wie die Ignoranz der internationalen Handelsregeln und der WTO-Normen, einseitige Restriktionen sowie die exterritoriale Anwendung der eigenen Gesetze, werden immer breiter angewandt“, sagte Lawrow in einem Interview für die Zeitschrift „Russian Business Guide — Italian-Russian Chamber of Commerce“.

Das Ziel dieses Vorgehens, das der Weltwirtschaft einen wesentlichen Schaden zufüge, bestehe darin, um jeden Preis eigene Geschäftsinteressen durchzusetzen, so Lawrow weiter. Darauf sei unter anderem das US-Gesetz zur „Bekämpfung der Gegner Amerikas mittels Sanktionen“ („Countering America's Adversaries Through Sanctions Act“) gezielt.

Lawrow zufolge bemühen sich die Amerikaner meistens darum, die antirussische Sanktionsspirale in der Wirtschaft zu entfesseln. Für diese Vorgehensweise sollen die europäischen Unternehmen zahlen.

„Die EU-Unternehmen werden durch Hersteller aus anderen Regionen der Welt auf dem russischen Markt ersetzt. Die USA erleiden doch keinen Schaden. Man macht in Washington kein Hehl daraus, dass man unter dem Vorwand der Bekämpfung der von Russland ausgehenden Bedrohung die Positionen der US-Unternehmen, unter anderem der Energie- und Rüstungsunternehmen, stärken wolle. Die Europäer müssen selbst entscheiden, inwieweit das den Interessen der EU entspricht. Wir wissen, dass man in den EU-Geschäftskreisen immer häufiger mit dieser Situation unzufrieden ist“, betonte Lawrow.

Die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und den westlichen Staaten hatten sich nach dem Umsturz in der Ukraine im Jahr 2014 verschlechtert. Nach dem Beitritt der Krim zu Russland verhängten die USA und die EU politische und wirtschaftliche Sanktionen gegen Russland. Moskau konterte mit einem Einfuhrverbot für eine ganze Reihe von Lebensmitteln aus jenen Ländern, die zuvor Sanktionen gegen Russland verhängt hatten.

sputnik.de


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