Im Westen und Südwesten Deutschlands haben Unwetter vielerorts Schäden hinterlassen. Straßen wurden überflutet und Keller liefen voll. Besonders betroffen sind Hessen und Baden-Württemberg. Über Ober-Ohmen, einen Ortsteil der Gemeinde Mücke im mittelhessischen Vogelsbergkreis, sagte ein Feuerwehrsprecher: "Der ganze Ort ist abgesoffen."
Am Frankfurter Flughafen wurden am Vorabend mehr als 100 Starts und Landungen gestrichen - wegen Gewittern in Europa, aber auch wegen eines Fluglotsenstreiks in Frankreich. Wegen drohender Gewitter war zwischenzeitlich die Abfertigung eingestellt worden. Flugzeuge konnten zwar noch landen, die Passagiere aber nicht aussteigen.
n-tv Meteorologe Björn Alexander sagte, dass am Großen Feldberg im Taunus binnen eineinhalb Stunden 54 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen seien. Zum Vergleich: in Köln sind 72 Liter pro Quadratmeter im ganzen Mai normal.
In Rheinland-Pfalz ereignete sich bei starkem Regen in Isenburg nördlich von Koblenz ein kleiner Erdrutsch, wie die Polizei mitteilte. Eine Bundesstraße wurde zeitweise gesperrt. Straßen und Keller waren mit Schlamm überflutet.
Eisschicht im Mai
In der Verbandsgemeinde Kaisersesch im Kreis Cochem-Zell - ebenfalls in Rheinland-Pfalz - standen dicke Hagelkörner zwischenzeitlich bis zu einem halben Meter hoch. Im Eifelort Gamlen habe es rund 20 Minuten so stark gehagelt, dass das "Wasser wie ein kleiner Bach durch die Wohnung einer Frau gelaufen ist", berichtete der Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Kaisersesch.
Die Feuerwehr wurde zudem wegen mehrerer vollgelaufener Keller und wegen eines Aquaplaning-Unfalls mit einer leicht verletzten Frau auf der Autobahn 48 bei Kaisersesch gerufen. Die Autobahnpolizei sprach von einer Eisschicht, die kurzzeitig bis zu zwei Zentimeter dick gewesen sei. Auch in Baden-Württemberg gab es Unwetter mit nachfolgenden Überschwemmungen, etwa in Bruchsal.
Derweil sind im Tagesverlauf weitere mitunter wieder schwere Gewitter mit Unwettergefahr möglich, wie Alexander weiter sagte. Das betrifft die Regionen von der Mitte bis in den Süden. Besser sieht es in Richtung Norden aus. Denn hier überwiegt der Hochdruckeinfluss mit trockener Luft und viel Sonne. Die Temperaturen liegen weiterhin oft im sommerlichen Bereich zwischen 23 und 27 Grad, wobei es an Rhein und Ruhr am wärmsten wird. Weniger warm geht es an der Ostsee sowie im Bereich Alpen und Breisgau bei 20 bis 22 Grad durch den Tag.
Quelle: n-tv.de
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