Bei der Behandlung zogen die Ärzte demnach Experten des Labors Porton Down, des Zentrums der britischen Chemie- und Biowaffenforschung, zu Rate. Diese hätten Tests durchgeführt und anschließend die besten Behandlungsmethoden empfohlen.
Es seien komplett neue Mittel erprobt worden. Die rasche Genesung der Skripals bezeichnet Dr. Stephen Jukes, Facharzt auf der Intensivstation des Krankenhauses im englischen Salisbury, als „angenehme Überraschung“, die er nicht ganz erklären könne. Denn alle Anzeichen hätten darauf hingedeutet, dass Vater und Tochter nicht überleben würden.
Als die Skripals ins Krankenhaus gebracht wurden, hatten die Ärzte laut BBC anfangs gedacht, es handle sich um eine Opiat-Überdosis. Später habe die Polizei jedoch die Identität der neuen Patienten offenbart und klargestellt, dass die Umstände ihrer plötzlichen Erkrankung „verdächtig“ seien. Bald habe das Krankenhaus-Personal begriffen, dass die Skripals Anzeichen der Vergiftung mit einer Nervensubstanz aufwiesen.
Am 5. März war bekannt geworden, dass der ehemalige Oberst des russischen Militärgeheimdienstes GRU und Überläufer Sergej Skripal und seine Tochter Julia in der britischen Stadt Salisbury vergiftet wurden. London behauptet, Skripal und seine Tochter seien mit dem Stoff A234 vergiftet worden, und wirft Moskau vor, in das Attentat verwickelt zu sein, weil der Giftstoff nach Angaben von Experten sowjetischer Herkunft gewesen sein soll. Russland weist die Vorwürfe entschieden zurück.
Skripal war 2006 wegen Spionage für den britischen Auslandsgeheimdienst MI6 in seiner Heimat zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Er kam jedoch im Juni 2010 im Zuge eines Austausches inhaftierter Spione zwischen Russland und den USA auf freien Fuß. Kurz darauf wurde Skripal in Großbritannien Asyl gewährt.
sputnik.de
Tags: