Auf zu neuen Horizonten

  09 Juni 2018    Gelesen: 635
Auf zu neuen Horizonten

In seinen sechs Monaten auf der Internationalen Raumstation hat Alexander Gerst ein volles Programm, an mehr als vierzig Experimenten allein aus Deutschland soll er mitarbeiten. Doch der Aufwand ist groß. Lohnt er sich?

Wenn er irgendwann mal keine Lust mehr aufs Weltall hat, kann sich Sergeij Prokopjew vielleicht bei der Deutschen Bahn bewerben. Ganze 34 Mal ist der russische Kommandant des Raumschiffs "Sojus MS-09" mit seinen zwei Mitreisenden um die Erde geflogen - und kommt am Ende trotzdem sechs Minuten zu früh an. Um 15 Uhr 01 und 09 Sekunden Mitteleuropäischer Sommerzeit macht Prokopjew am Freitagnachmittag seine Kapsel an der Internationalen Raumstation(ISS) fest, 404 Kilometer hoch am Himmel über China.

Zwei Stunden später - so lange dauern die Drucktests - dürfen der "Sojus"-Kommandant und seine Mannschaft, Co-Pilot Alexander Gerst aus Deutschland und die amerikanische Bordingenieurin Serena Auñón-Chancellor die Luke öffnen. Um 18 Uhr 17 und 53 Sekunden, jetzt hoch über dem Südpazifik, sind die drei am Ziel.

Die aktuelle ISS-Besatzung empfängt die Neuankömmlinge in türkisen Hawaii-Hemden, es wird viel umarmt. Gerst schwebt routiniert als zweiter in die Station. Er eckt nur kurz an einer GoPro-Kamera an, hält dann lächelnd die Maus aus der Kinder-Fernsehsendung in die Kamera und tut das, was er besonders gut kann: gute Laune verbreiten.

spiegel


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