Der Deutsche Fußball-Bund hat die Vorkommnisse nach dem Schweden-Spiel in einer Stellungnahme beim Weltverband Fifa erneut "ausdrücklich bedauert". Der Verband unterstrich "noch einmal, dass er die Gesten in Richtung schwedischer Bank durch zwei Mitglieder des Betreuerstabs für unangebracht hält", heißt es in einer Mitteilung. Der DFB stehe "bei aller Emotionalität im Spiel für einen respektvollen und sportlich fairen Umgang miteinander und hat dies ebenso wie die beteiligten Mitarbeiter in der Vergangenheit vorgelebt".
Bereits unmittelbar nach den Vorgängen im Anschluss an das 2:1 am Samstagabend in Sotschi hatten sich die Beteiligten persönlich bei den Schweden entschuldigt. "Intern wurden die Vorgänge kritisch besprochen", hieß es. Die Mitglieder des Betreuerstabes wüssten, "dass sie sich in der emotional aufgeladenen Situation falsch verhalten haben".
"Nicht unsere Art von Fairplay"
Die Fifa hatte Ermittlungen aufgenommen. Diese richten sich gegen DFB-Büroleiter Georg Behlau und Ulrich Voigt aus der Medienabteilung. Beide hatten nach dem 2:1 der deutschen Mannschaft provozierend vor schwedischen Delegationsmitgliedern gejubelt. Danach war es zu einem Handgemenge gekommen. Unabhängig von der Entscheidung der Fifa-Disziplinarkommission werden beide im nächsten Spiel der deutschen Mannschaft keine Funktionen im Stadion-Innenraum wahrnehmen, teilte der DFB mit. "Das darf nicht passieren. Das haben wir auch intern gesagt: Das ist eigentlich nicht unsere Art von Fairplay und Sportgeist", rügte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff die zwei langjährigen Mitarbeiter.
Behlau ist studierter Lehrer in Sport und Geschichte. Seit März 1998 arbeitet der 49-Jährige für den DFB. Nach der EM 2004 wurde er unter Klinsmann zum Leiter des Büros der Nationalmannschaft befördert. Er kümmert sich unter anderen um Reisen und Turnierplanung der A-Nationalmannschaft. Behlau spielt selbst Fußball bei den Alten Herren des VfR 07 Limburg, wo er als Zweiter Vorsitzender amtiert.
Der ehemalige Oberligaakteur Voigt hält seit 1988 der dritten Mannschaft von Rot-Weiß Lessenich die Treue. Nach dem Studium von Romanistik und Sport unterrichtete er während seines Referendariats den 1990er Weltmeister-Torwart Bodo Illgner in Französisch. Später arbeitete er als Journalist, 2005 begann er seine Laufbahn beim DFB. Dort koordiniert er die Zusammenarbeit mit den TV-Medien. "Es tut mir echt leid. Ich habe einen Fehler begangen, das macht man nicht", sagte er.
Quelle: n-tv.de
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