„Internationale Sicherheit und Frieden“ – werden Begriffe präzise verwendet?

  05 Juli 2018    Gelesen: 1119
„Internationale Sicherheit und Frieden“ – werden Begriffe präzise verwendet?

Der Politikwissenschaftler Heinz Gärtner vom Internationalen Friedensinstitut in Wien hat ein Nachschlagewerk mit Definitionen von Konzepten der Internationalen Sicherheit und des Friedens zusammengestellt, weil diese Begriffe von Journalisten und Politikern meist sehr locker verwendet werden.

Die Neuerscheinung mit etwa 800 Begriffen und mehr als 1000 Definitionen richtet sich vor allem an Lehrende und Studenten der Politikwissenschaft sowie an Forscher und an Praktiker aus Politik, Verwaltung und Journalismus.

„Es werden Begrifflichkeiten von Studierenden, aber auch von Journalisten und Kommentatoren oft unspezifisch und sehr locker verwendet. Das Buch stellt verschiedene Konzepte aus den Bereichen Sicherheit und Frieden vor, definiert sie und fasst kurz die akademisch-wissenschaftliche Debatte dazu zusammen, damit diese Begrifflichkeiten präziser  verwendet werden können“, sagte Professor Gärtner im Gespräch mit Sputnik.

Diese ganz neu überarbeitete Auflage, die auch in andere Sprachen übersetzt wurde, informiert über solche Konzepte,  wie Krieg, Machtstrategie, Intervention u.a.m. Es finden sich keine konkret politischen Begrifflichkeiten in dem Buch, wie etwa NATO, aber Bündnis wird definiert. Es orientiert sich am jeweiligen Stand der Forschung, was es von den üblichen Stichwortsammlungen in traditionellen und elektronischen Wörterbüchern unterscheidet.

„Die Motivation für mich war, das primär für Studierende zu schreiben, aus dem Grund, dass sie zunehmend Definitionen aus Wörterbüchern, aus dem Internet nehmen, die sehr allgemein sind. Aber wenn man Zeitungen liest, so sieht man, dass auch Journalisten die Begriffe ‚Intervention‘, ‚Strategie‘, ‚Gewalt‘, ‚Neutralität‘ sehr locker verwenden, ohne wirklich  genau nachgeschaut zu haben, was bedeuten diese Begriffe. Dazu gehören auch Politiker, die oft nicht die Zeit haben, viel zu lesen.“

Das Buch ist schon erschienen. Es ist vorerst keine online-Version vorgesehen, aber das kann der nächste Schritt des Verlages sein. Über eine russische Übersetzung würde der Autor sich sehr freuen, wie er sagte.

sputniknews


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