Gespräche mit Nordkorea

  08 Juli 2018    Gelesen: 1169
Gespräche mit Nordkorea

US-Außenminister Pompeo befindet sich auf keiner leichten Mission: Er soll das nordkoreanische Regime davon überzeugen, bald möglichst das gesamte Atomprogramm zu beenden. Die Gespräche mit Pjöngjang sind dementsprechend schwierig.

 

US-Außenminister Mike Pompeo hat die scharfe Reaktion Nordkoreas nach den jüngsten Gesprächen beider Länder über den Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms zurückgewiesen. "Ich weiß, was sich genau abspielte", sagte Pompeo nach seiner Rückkehr aus Nordkorea in Tokio. "Als wir über den Umfang der Denuklearisierung sprachen, gab es keinen Widerspruch."

Nordkoreas Außenministerium hatte der US-Verhandlungsseite eine "gangstermäßige Denkweise" unterstellt und die Gespräche als "bedenklich" bezeichnet. "Falls solche Forderungen gangsterartig sind, dann ist die Welt ein Gangster", sagte Pompeo in Anspielung auf die Forderungen an Nordkorea nach einer vollständigen atomaren Abrüstung. Es habe eine einstimmige Entscheidung im UN-Sicherheitsrat darüber gegeben, was erreicht werden müsse, betonte Pompeo.

Der US-Chefdiplomat sprach bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der südkoreanischen Außenministerin Kang Kyung Wha und dem japanischen Amtskollegen Taro Kono. Pompeo hatte beide über seine Unterredungen mit der nordkoreanischen Führung am Freitag und Samstag unterrichtet.

In einer ersten Reaktion hatte das nordkoreanische Außenministerium der US-Seite noch am Samstagabend vorgeworfen, mit "gangstermäßigen" und "gierigen" Forderungen einseitig Druck auf Nordkorea auszuüben, um das Land zur atomaren Abrüstung zu zwingen. Die Haltung der US-Delegation sei bedauerlich gewesen. Pompeo hatte dagegen von einem "Fortschritt in fast allen zentralen Fragen" gesprochen.

Hoffnung auf USA war "naiv"

Die Annäherung zwischen den USA und Nordkorea hat einen Dämpfer erhalten: Das nordkoreanische Außenministerium warf den USA nach einem Besuch von Außenminister Mike Pompeo in Pjöngjang am Samstag "gangstermäßige" und "gierige" Forderungen bezüglich der atomaren Abrüstung vor. "Es sieht so aus, als hätten die USA unseren guten Willen und unsere Geduld missverstanden", sagte ein Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Die Hoffnung auf einen konstruktiven Vorschlag der USA sei "naiv" gewesen.

Pompeo reiste am Sonntag nach Japan weiter. Dort bekräftigte er, die Sanktionen gegen Nordkorea blieben bis zur "endgültigen" Denuklearisierung in Kraft. Die USA seien "ermutigt von den Fortschritten" der Gespräche in Pjöngjang, Fortschritte allein rechtfertigten aber nicht die Lockerung der bestehenden Sanktionen. Zugleich stellte Pompeo einige Sicherheitsgarantien während dieses Prozesses in Aussicht. Die Definition von Denuklearisierung sei weit, und Nordkorea verstehe das und habe dies auch nicht angefochten.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hatte im Juni bei einem historischen Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump die vollständige Denuklearisierung seines Landes zugesagt. Genauere Definitionen, ein Zeitplan oder Kontrollmaßnahmen wurden jedoch nicht genannt, weshalb die Vereinbarung als zu vage kritisiert wird.

Experten sehen in der Kritik Pjöngjangs an Pompeo Taktik. Nordkorea wolle einen Keil zwischen Trump und seine ranghöchsten Beamten treiben und versuche so, in weiteren Gesprächsrunden die Oberhand zu gewinnen.

Quelle: n-tv.de


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