Nach Rekordjahr: Weniger Steuerbetrüger zeigen sich 2015 selbst an

  25 Dezember 2015    Gelesen: 447
Nach Rekordjahr: Weniger Steuerbetrüger zeigen sich 2015 selbst an
Die Zahl der Selbstanzeigen von Steuerbetrügern mit Schwarzgeldkonten im Ausland hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert. Laut einem Bericht haben nur rund 14.500 Deutsche den Schritt gemacht.
40.000 Menschen gaben im vergangenen Jahr an, bei ihren Steuern betrogen zu haben. Nach dem Rekordjahr 2014 haben diesen Schritt im laufenden Jahr deutlich weniger Steuerbetrüger gewagt. Wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab, liegt die Zahl der Selbstanzeigen von Menschen mit Schwarzgeldkonten im Ausland 2015 bei rund 14.500 - im Vergleich zum Rekordwert des Vorjahres ist das weniger als die Hälfte.

Die dpa erfragte die Zahlen bis einschließlich November bei 16 Länderfinanzministerien. Bis Jahresende dürften die Angaben jedoch noch steigen.

Laut den Finanzministern ist diese Entwicklung jedoch nicht überraschend: Seit Januar 2015 gelten stark verschärfte Regeln für Steuerbetrüger. Es ist nun teurer, mit einer Selbstanzeige straffrei davonzukommen. Das habe 2014 zu einem Vorzieh-Effekt - und im laufenden Jahr wieder zu einem Absinken geführt.

Steuerbetrug ist nun lediglich bis zu einer hinterzogenen Summe von 25.000 Euro straffrei. Bei höheren Beträgen wird nur gegen Zahlung eines kräftigen Zuschlags von einer Strafverfolgung abgesehen: Bei mehr als 25.000 Euro gilt ein Aufschlag von zehn Prozent. Ab einem Hinterziehungsbetrag von 100.000 Euro werden 15 Prozent fällig, bei einer Million Euro verlangt der Fiskus sogar 20 Prozent mehr.

Der Wert der Selbstanzeiger sei 2015 immer noch hoch, sagte der Bundesvorsitzende der Deutschen Steuer-Gewerkschaft, Thomas Eigenthaler. In Nordrhein-Westfalen gab es die meisten Selbstanzeigen. Es folgen Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Bayern. Am wenigsten Steuerbetrüger meldeten sich in Bremen, Hamburg, im Saarland und in den ostdeutschen Bundesländern.


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