Russland tötet Rebellenanführer in Damaskus

  28 Dezember 2015    Gelesen: 983
Russland tötet Rebellenanführer in Damaskus
Der Anführer der syrischen Oppositionsgruppe Dschaisch il-Islam, Zehran Allousch, wurde bei einer Luftbombardierung in Damaskus getötet. Die Gruppe wird von Saudi Arabien finanziert. Damit dürften sich die Spannungen zu Moskau verschärfen.
Informationsquellen aus Ost-Ghuta und dem syrischen Staatsfernsehen zufolge erfolgte der Angriff auf das Hauptquartier der Gruppe im Damaszener Bezirk Marca al-Sultan.

Allousch hielt eine Sitzung mit Beratern und hochrangigen Kommandeuren ab, als vermutlich mehrere Raketen in das Hauptquartier einschlugen, wurde berichtet.

Die Nachrichtenagentur Anadolu gab an, dass zu vermuten sei, dass die Milizionäre das anfliegende Kampfflugzeug nicht hörten. Es bombardierte sein Ziel womöglich aus großer Höhe.

Die russische Nachrichtenagentur Sputnik International zitierte lokale Quellen, die behaupteten, dass der Angriff vonseiten der russischen Luftwaffe erfolge. Moskau jedenfalls bestätigte noch nicht, dass der Luftschlag durch eigene Kampfflugzeuge erfolgte.

Dschaisch il-Islam, auf Deutsch: Syrische Armee des Islams, gehört mit rund 20.000 Mann zu den größten und am besten ausgerüsteten Oppositionsgruppen Syriens. Sie operiert vor allem in der Region von Damaskus und wird von der al-Assad-Regierung als konkrete Gefahr im unmittelbaren Herrscheiftsbereich der Hauptstadt wahrgenommen. Allousch gilt als salafistisch geprägt.

Analysten glauben, dass der Tod von Allousch die Spannungen mit Saudi Arabien vertiefen werden. Wie bereits mit der Türkei in Nordsyrien werde sich auf geopolitischer Ebene ein Stellvertreterkrieg einstellen. Berichten zufolge gehört Riad zu den wichtigsten ausländischen Unterstützern der Gruppe.

Seit Beginn des syrischen Bürgerkrieges im Jahr 2011 rund 250,000 Menschen gestorben, so Erhebungen der Vereinten Nationen.

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