Einigung im Streit um Zwangsprostituierte

  28 Dezember 2015    Gelesen: 649
Einigung im Streit um Zwangsprostituierte
Südkorea und Japan haben ihren jahrzehntelangen Streit über südkoreanische Zwangsprostituierte während des Zweiten Weltkriegs beigelegt. Beide Seiten einigten sich auf die Einrichtung eines neuen Opfer-Fonds. Zudem wurde eine Entschuldigung Japans in Aussicht gestellt.
Während des Zweiten Weltkrieges mussten Tausende südkoreanische Frauen als Zwangsprostituierte in Soldatenbordellen der japanischen Armee arbeiten. Bislang hatte sich Tokio geweigert, sich dafür zu entschuldigen - das führte zu diplomatischen Spannungen. Doch nun ist der jahrzehntelange Streit beigelegt worden, wie der südkoreanische Außenminister Yun Byung Se in Seoul nach einem Treffen mit Japans Außenminister Fumio Kishida sagte.

Geschätzt 200.000 Opfer

Beide Seiten einigten sich auf die Einrichtung eines neuen Fonds zur Unterstützung der Opfer, in den Japan eine Milliarde Yen (rund 7,6 Millionen Euro) einzahlen will. Tokio erkenne seine Verantwortung an und Regierungschef Shinzo Abe werde den Frauen eine aufrichtige Entschuldigung zum Ausdruck bringen, hieß es. Der Streit um die euphemistisch "Trostfrauen" genannten Frauen war bislang das größte Hindernis für eine Verbesserung der Beziehungen beider ostasiatischer Staaten.

Die Zahl der vor allem aus Korea und China stammenden Opfer wird von Historikern auf bis zu 200.000 geschätzt. Seoul hatte Tokio in der Vergangenheit immer wieder vorgeworfen, ihr Schicksal zu ignorieren und begangene Kriegsgräuel zu verschleiern.

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