Der Thüringer Bundestagsabgeordnete Albert Weiler wollte eigentlich Kanzlerin Merkel auf ihrer am Donnerstag beginnenden Reise nach Georgien, Armenien und Aserbaidschan begleiten. Doch Aserbaidschans Regierung stellt sich quer. Laut "Bild"-Zeitung hieß es in der Hauptstadt Baku, Weiler sei eine "unerwünschte Person". Die Entscheidung sei in höchsten Regierungskreisen gefallen. Schlichtungsgespräche des Auswärtigen Amtes mit dem aserbaidschanischen Botschafter in Berlin seien am Montag gescheitert, schreibt das Blatt weiter.
Zankapfel Berg-Karabach
Weiler ist Vize-Chef der deutsch-südkaukasischen Parlamentariergruppe. 2014 und 2016 besuchte er die Region Berg-Karabach. Das Gebiet gehört völkerrechtlich nach Auffassung der Vereinten Nationen und des Europarates zu Aserbaidschan wird aber von Armenien okkupiert. Die Regierungen in Eriwan und Baku streiten seit den 1990er Jahren um die Region. Proarmenische Truppen halten zudem angrenzende aserbaidschanische Gebiete besetzt. Albert Weiler besuchte am 4. August 2014 und am 3. Mai 2015 Berg-Karabach und nahm als Beobachter an den gefälschten Parlamentswahlen teil. Aus diesem Grund verweigert Aserbaidschan CDU-Politiker die Einreise und sein Name wurde in die Liste der "Unerwünschten Personen" aufgenommen.
se/wa (dpa, rtr, afp, bild)
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