Ifo-Index steigt überraschend deutlich

  27 Auqust 2018    Gelesen: 1058
Ifo-Index steigt überraschend deutlich

Eine positive Überraschung bringt dieser Monat. Der Ifo-Geschäftsklimaindex liegt deutlich höher als von Analysten prognostiziert. Laut Ifo-Präsident Fuest befindet sich die deutsche Wirtschaft in einem "Sommerhoch".

Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im August überraschend deutlich aufgehellt. Der Geschäftsklimaindex stieg von 101,7 auf 103,8 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner monatlichen Umfrage unter rund 9000 Managern mitteilte. Ökonomen hatten mit 101,9 Zählern gerechnet.


"Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem Sommerhoch", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. "Neben einer starken Binnenkonjunktur trägt der Waffenstillstand beim Handelskonflikt mit den USA zur besseren Stimmung bei." Der wichtigste Frühindikator für die deutsche Konjunktur hat sich in diesem Jahr wegen des Handelskonflikts zwischen den USA, der EU, China und anderen Ländern merklich eingetrübt.

Die Führungskräfte beurteilten ihre Geschäftslage diesmal besser, die Aussichten für die kommenden sechs Monate ebenfalls. Konsum und Bauboom kurbelten die Konjunktur zuletzt an. Dadurch wuchs Europas größte Volkswirtschaft im zweiten Quartal um 0,5 Prozent, nachdem es zu Jahresbeginn nur zu 0,4 Prozent gereicht hatte.

Damoklesschwert Handelskrieg schwebt weiter

Wegen Risiken wie einem Aufflammen des Handelsstreits zwischen der EU und den USA, dem näher rückenden EU-Austritt Großbritanniens oder der Währungskrise in der Türkei rechnen viele Experten aber mit einer langsameren Gangart im zweiten Halbjahr. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt dürfte demnach 2018 mit knapp 2 Prozent schwächer zulegen als in den beiden Vorjahren mit jeweils 2,2 Prozent.

Entwarnung geben Experten aber noch nicht. "Die Sorgen vor einem Konjunkturabschwung sollten einstweilen vertrieben sein", sagte Uwe Burkert, Chefvolkswirt bei der Landesbank LBBW. "Euphorie wäre jedoch gleichwohl nicht angebracht: Eine Trendwende wird traditionell erst nach drei Anstiegen in Folge diagnostiziert, zudem schwebt das Damoklesschwert eines sich weiter zuspitzenden Handelskonflikts zwischen den USA und China weiterhin über der Weltwirtschaft."

Quelle: n-tv.de


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