FC Barcelona feuert Spieler nach nur sieben Stunden

  29 Dezember 2015    Gelesen: 740
FC Barcelona feuert Spieler nach nur sieben Stunden
Am Montag gab der FC Barcelona die Verpflichtung des spanischen Talents Sergi Guardiola bekannt. Wenige Stunden später wurde sein Vertrag wieder annulliert. Der Grund liegt in dessen Vergangenheit.
Am Montag war in Spanien der Tag der unschuldigen Heiligen. Beim Äquivalent zum deutschen 1. April machen selbst die Medien mit und veröffentlichen groteske Nachrichten.

Wie zum Beispiel die, dass der FC Barcelona nachmittags einen neuen Spieler namens Guardiola (nicht verwandt mit Pep) für seine zweite Mannschaft präsentierte, um den Vertrag noch am selben Abend aufzulösen, als sich herausstellte, dass dieser Sergi Guardiola in der Vergangenheit auf Twitter als Fan von Real Madrid sowie durch Beleidigungen von Lionel Messi ("Würde ihn nicht aufstellen, er macht das Teamspiel kaputt") und Barcelonas Heimat ("Scheiß Katalonien") in Erscheinung getreten war. Muss man wirklich erst mal drauf kommen, auf so eine Geschichte. Die Sache ist bloß, dass sie stimmt.

Der Stürmer von AD Alcorcón hatte gerade bei der drittklassigen B-Elf des Meisters unterschrieben, als empörte Barça-Fans die alten Tweets des 24-Jährigen herauskramten. Als Barcelona davon Wind bekam, wurde der Vertrag umgehend aufgelöst – nach sieben Stunden. "Er hat sich in Tweets abfällig über den Verein und Katalonien geäußert", hieß es in der Begründung.

Allzu umfänglich wird beim Champions-League-Sieger also offenbar nicht gescoutet. Die Episode ist auch nicht dadurch zu erklären, dass Barça ein wenig aus der Übung gewesen sein könnte. Nach dem Verstoß gegen die Transferregeln für Minderjährige war der Champions-League-Sieger von der Fifa zwar zu einem einjährigen Einschreibeverbot für neue Spieler verdonnert worden.

Guardiola schiebt Schuld auf einen Freund

Guardiola entschuldigte sich anschließend für den Vorfall. Schob die Schuld für die Anti-Barcelona-Tweets jedoch von sich. "Ich will klarstellen, dass ich diese Tweets nicht geschrieben habe. Ein Freund nahm mein Telefon und hat das gemacht. Es ist ein Missverständnis. Diese Tweets von 2013 sind ein Witz eines Freundes. Ich wusste nicht einmal, dass sie existieren", sagte Guardiola dem spanischen Radiosender Cope.

Es ist nicht das erste Mal, dass Beleidigungen via Twitter den Transfer eines jungen spanischen Spielers stoppen. Im Sommer 2015 war der Wechsel von Julio Rey zu Deportivo La Coruna auf dieselbe Art und Weise gescheitert. Grund war damals ein Twitter-Eintrag von 2012, worin er den Klub als "Scheiß Depor" beschimpfte. Anhänger des Klubs fanden es heraus, und der Klub verzichtete auf eine Verpflichtung.

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