Mann sperrt Bruder in Taubenschlag ein

  30 Dezember 2015    Gelesen: 473
Mann sperrt Bruder in Taubenschlag ein
Als Polizeibeamte im südspanischen Dos Hermanas einen betrunkenen Rentner nach Hause bringen, machen sie in dessen Wohnung einen grausigen Fund. Der Mann hielt seinen kleinen Bruder in einem Taubenschlag fest - offenbar fast 20 Jahre lang.
Die Polizei hat in Spanien einen Mann befreit, der mutmaßlich jahrelang in einem nur drei Quadratmeter kleinen Taubenschlag gefangen gehalten worden war. Der 59-Jährige sei in der Nähe der südspanischen Stadt Sevilla unter "unmenschlichen Bedingungen", nackt und ohne fließendes Wasser oder eine Toilette, eingesperrt gewesen, teilte die spanische Polizei mit. Es wird vermutet, dass der 59-Jährige seit 1996 in seinem Gefängnis lebte.

Ein Bruder und eine Schwester des Mannes sind nach Angaben der Behörden noch am Tatort in der andalusischen Gemeinde Dos Hermanas festgenommen worden. Die 76 Jahre alte Mann und die 61 Jahre alten Frau würden unter anderem der Freiheitsberaubung und Misshandlung beschuldigt, hieß es. Das Geschwisterpaar hatte sich die Sozialleistungen ihres Bruders in Höhe von 1000 Euro monatlich unter den Nagel gerissen.

Gefangener in "erbärmlichem Zustand"

Der Fall flog erst durch einen Zufall auf: Polizeibeamte hatten den 76-Jährigen nach Hause gebracht, weil er betrunken ausfällig geworden war. In der Wohnung entdeckten die Beamten dann eine mit einer Kette und Vorhängeschlössern abgeriegelte Tür. Dahinter fanden sie den eingesperrten Bruder. Er habe auf einer Matratze gelegen, neben der diverse Flaschen und Töpfe für die menschlichen Bedürfnisse deponiert worden waren.

Aufgrund seines "gesundheitlich und hygienisch erbärmlichen Zustands" wurde der 59-Jährige sofort in ein Krankenhaus gebracht. Im Verhör sagte sein Bruder aus, er und seine Schwester hätten den Mann zur eigenen Sicherheit eingesperrt, da er psychische Probleme gehabt habe.

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