Riad kappt Beziehungen zu Teheran

  04 Januar 2016    Gelesen: 694
Riad kappt Beziehungen zu Teheran
Nach der Hinrichtung des schiitischen Geistlichen Nimr eskaliert der Konflikt zwischen den Regionalmächten Saudi-Arabien und dem Iran: Das Königreich kappte die diplomatischen Beziehungen zum Iran. In Teheran reagierte man mit Unverständnis. Die USA riefen die Widersacher zum Dialog auf.
Der Konflikt in Syrien und die Bedrohung durch die Terrormiliz IS hatten die großen Widersacher in der Region zuletzt nähergebracht. Doch nun brechen alte Konflikte zwischen Saudis und Iranern wieder auf. Auslöser ist die Hinrichtung des schiitischen Geistlichen Nimr al Nimr und 46 weiteren Menschen am Samstag - wegen Terrorverdachts.

Der schiitische Iran, der mit dem sunnitisch geprägten Königreich um die Vormachtstellung in der Region ringt, hatte empört reagiert. Die saudischen Führer würden "die Rache Gottes spüren", drohte der oberste Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei. Iranische Demonstranten setzten Teile der saudische Botschaft in Teheran in Brand und verwüsteten Büros.

48 Stunden Zeit zur Ausreise

Dieser Angriff sei ein "schwerwiegender Bruch internationaler Konventionen", sagte Außenminister Adel al Dschubair. Das Königreich werde alle diplomatischen Beziehungen zum Iran abbrechen. Das diplomatische Personal Irans habe 48 Stunden Zeit, das Land zu verlassen. Alle diplomatischen Vertreter seines Landes im Iran seien zurückgerufen worden. Sie trafen in Dubai ein, wie der Fernsehsender Al Arabija meldete. "Wir lehnen es ab, mit einem Staat zu tun zu haben, der Terrorismus unterstützt und Chaos und sektiererische Spannungen in der islamischen Welt verbreitet", so Dschubair. Er warf Teheran vor, die Führer des Terrornetzwerkes Al-Kaida zu schützen und Waffen zu schmuggeln. Schließlich zeige die Kritik des Iran an der Hinrichtung, dass Teheran den Terrorismus unterstütze.

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