Nafta-Präsentation wird verschoben

  29 September 2018    Gelesen: 861
Nafta-Präsentation wird verschoben

Die Verhandlungen über eine Neufassung des Nafta-Abkommens verzögern sich erneut. Die USA wollen versuchen, Kanada doch noch in dem Handelsabkommen zu halten. Laut Mexiko gibt es dafür aber nur eine Frist bis Sonntag.

Die USA und Mexiko haben überraschend die Präsentation ihres im August erreichten Handelsabkommens verschoben. Offenbar soll versucht werden, in letzter Sekunde doch noch Kanada ins Boot zu holen und das nordamerikanische Freihandelsabkommen (Nafta) mit drei Ländern zu erhalten.

Mexikos Wirtschaftsminister Ildefonso Guajardo sagte am Freitag, die Veröffentlichung des vereinbarten Textes sei verschoben worden, weil die USA und Kanada noch einmal ernsthaft versuchten, zu einer Einigung zu kommen. In den kommenden 48 Stunden werde sich zeigen, ob das neue Abkommen trilateral sein werde oder nur für die USA und Mexiko gelte. In diesem Falle werde der Text des Abkommens im mexikanischen Senat eingereicht und eine rechtliche Regelung für ein späteres trilaterales Abkommen womöglich geprüft, selbst dies sei aber nicht sicher.

Der Text muss spätestens am Sonntagabend veröffentlicht werden, damit er noch am 30. November von Trump und dem scheidenden mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto unterzeichnet werden kann. Am 1. Dezember tritt dessen gewählter Nachfolger Andres Manuel Lopez Obrador sein Amt an. Dieser sagte vor Reportern in Mexiko-Stadt, er werde darauf bestehen, dass alle drei Länder Teil des Nafta-Abkommens blieben. Washington habe Ottawa einen neuen Vorschlag gemacht.

US-Präsident Trump, der in der Handelspolitik einen protektionistischen Kurs verfolgt, hatte eine Überarbeitung des Abkommens gefordert, das er für Arbeitsplatzverluste in den USA verantwortlich macht.

Das Nafta-Abkommen war 1994 unter den drei Ländern abgeschlossen worden und regelt eine der größten Freihandelszonen der Welt. Es betrifft fast 500 Millionen Menschen und deckt ein Gebiet mit einer Wirtschaftsleistung von knapp 23 Billionen Dollar (19,79 Billionen Euro) ab. Das Handelsvolumen der USA mit den beiden Nachbarn hat sich seit 1994 auf 1,3 Billionen Dollar fast vervierfacht.

n-tv.de


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