Bei der Landtagswahl in Bayern am 14. Oktober droht der CSU und Ministerpräsident Markus Söder ein Debakel. Einer Umfrage zufolge ist seine Partei auf ein Rekordtief abgesackt - sie käme in der Sonntagsfrage nur noch auf 33 Prozent.
Einen Schuldigen hat Söder dafür schon ausgemacht: "Das sind alles Zahlen, die unglaublich geprägt werden durch Berliner Politik", sagte er gegenüber der "Bild"-Zeitung. Söder warnte davor, dass die Landtagswahl zu einem "Denkzettel für Berlin" werde. Er wolle keine "Berliner Verhältnisse" im Bayerischen Landtag.
Söder sagte weiter: "Interner Streit schadet immer - egal, von wem er kommt. Ich gebe zu, in Berlin kann es noch besser werden." Er nahm damit Bezug auf den Streit um Noch-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen, der ins Innenministerium versetzt wird. Söder forderte die Koalition in Berlin zur Kompromissfindung auf: "Wenn sich Ego First weiter durchsetzt, führt das zur Unregierbarkeit."
Außerdem sprach sich Söder klar gegen jede Zusammenarbeit mit der AfD aus: "Da gibt es null Zusammenarbeit. Null denkbares Miteinander. Für Bayern kann ich das garantieren." Die AfD sei "gefährlich".
Nach der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage vom Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap würde die Regierungspartei nicht nur die absolute Mehrheit klar verfehlen. Rechnerisch wäre im Freistaat derzeit sogar eine Viererkoalition gegen die CSU möglich - auch ohne Beteiligung der AfD. 73 Prozent der Befragten sprachen sich für eine Koalition aus, nur noch 23 Prozent befürworten demnach einen Alleingang der CSU.
Erschwerend hinzu kommt für Ministerpräsident Söder und die CSU, dass nur 47 Prozent der Befragten mit der Arbeit der Staatsregierung zufrieden oder sehr zufrieden sind. Das sei der niedrigste Wert in dieser Legislaturperiode, hieß es. 52 Prozent sind demnach weniger oder gar nicht zufrieden mit der Regierungsarbeit. Mit der Arbeit Söders sind laut Umfrage 46 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden, 47 Prozent sind weniger oder gar nicht zufrieden.
spiegel
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