Als Reaktion auf die Massenflucht aus Zentralamerika wollen die USA offenbar Hunderte Soldaten an die Grenze zu Mexiko entsenden. Ein Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums, der namentlich nicht genannt werden will, kündigte die Operation an. Präsident Donald Trump hatte zuvor via Twitter den Fußmarsch von Tausenden Flüchtlingen in Richtung USA als "nationalen Notstand" bezeichnet und die Beorderung des Militärs an die Grenze bereits in Aussicht gestellt.
Dort sollen die Soldaten nach Angaben des Pentagon-Mitarbeiters jedoch lediglich logistische Aufgaben zur Unterstützung der Grenzschutzbeamten übernehmen. Sie sollen etwa Zelte, Fahrzeuge und andere Ausrüstung bereitstellen. Die Streitkräfte sind selbst nicht zur Kontrolle und Festnahme von illegal über die Grenze kommenden Migranten berechtigt - es sei denn, es liegt eine Sondergenehmigung durch den Kongress vor, was nicht der Fall ist.
Tausende Migranten aus Mittelamerika sind derzeit auf dem Weg in Richtung USA. Nach Angaben der UN stammen die meisten der rund 7000 Menschen aus Honduras. Sie fliehen vor der schlechten wirtschaftlichen Lage und der Gewalt durch Jugendbanden in ihren Heimatländern. US-Präsident Donald Trump betonte mehrfach, dass er die Einwanderer nicht ins Land lassen werde. Notfalls sollten die Streitkräfte die Migranten an der Grenze stoppen.
Diese Drohungen zeigten nun offenbar Wirkung: Mehr als 100 Mitglieder der Karawane brachen in der Nacht zu Donnerstag ihren beschwerlichen Marsch durch Mexiko ab und kehrten in ihre Heimat Honduras zurück. Sie wurden mit Bussen nach Tapachula im Süden von Mexiko gebracht und von dort mit einer Polizeimaschine nach Honduras ausgeflogen.
Vor den Kongresswahlen Anfang November machte Trump die Migranten immer wieder zum Wahlkampfthema. Vom Süden Mexiko bis zur US-Grenze sind es je nach Route zwischen 2000 und 4000 Kilometer. Auf ihrer Reise durch Mexiko werden Migranten immer wieder Opfer krimineller Banden. Zuletzt zeigten sich aber auch viele Mexikaner solidarisch mit den Mittelamerikanern und versorgten sie auf ihrem Weg mit Wasser, Lebensmitteln und Decken.
Quelle: n-tv.de
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