Die Regierung Mexikos hat den Menschen in einem Flüchtlingskonvoi auf dem Weg in Richtung der USA Unterstützung angeboten. "Wir wollen, dass du und alle Migranten sich sicher und geschützt fühlen", sagte Präsident Enrique Peña Nieto am Freitag in einem an die Migranten gerichteten Video. Die Mittelamerikaner sollen Zugang zur Gesundheitsversorgung erhalten, ihre Kinder zur Schule schicken und arbeiten dürfen. Voraussetzung ist, dass sie in den südlichen Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca bleiben und einen Antrag auf legale Einreise oder ein Asylgesuch stellen.
Derzeit gehen Tausende Menschen aus Honduras, El Salvador und Guatemaladurch Mexiko in Richtung USA. Die Menschen fliehen vor der Gewalt durch Kriminelle und vor der schlechten wirtschaftlichen Lage in der Region. US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, sie nicht ins Land lassen zu wollen, notfalls mit Hilfe des Militärs. Verteidigungsminister James Mattis bewilligte am Freitag Unterstützung für den Grenzschutz. Dabei geht es nach Angaben des Pentagons um logistische Hilfe wie dem Errichten von Zäunen oder dem Transport von Grenzschützern.
Völlig unklar ist aber, ob und wann die Migranten an die US-Grenze gelangen könnten. Vom Süden Mexikos bis dorthin sind es je nach Route zwischen 2000 und 4000 Kilometer. Am Donnerstag kehrten etwa hundert von ihnen nach Honduras zurück. Nach Angaben der Organisatoren bestand der Migrantentreck aus etwa 7500 Menschen. Offizielle Zahlen zur Größe der Gruppe gibt es nicht.
"Wir wissen, dass du eine Chance suchst, dass du ein neues Zuhause aufbauen und eine bessere Zukunft für deine Familie und deine Lieben willst. Heute reicht dir Mexiko die Hand", sagte Peña Nieto. Er rief die Flüchtlinge auf, die am Freitag die Stadt Arriaga im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas erreichte, sich zu registrieren und um einen Aufenthaltstitel zu bemühen. "Dieses Programm richtet sich nur an jene, die sich an die mexikanischen Gesetze halten", sagte der Präsident.
Zuvor hatte die mexikanische Polizei im Süden des Landes Dutzende Migranten in Gewahrsam genommen. Sie hätten am Freitag illegal den Grenzfluss Suchiate zwischen Guatemala und Mexiko überquert, teilten die Behörden mit. Nach offiziellen Angaben wurden sie zu einem Büro der Einwanderungsbehörde in der Stadt Tapachula gebracht, wo sie Asylanträge stellen könnten.
Trump hat die Migranten immer wieder zum Thema im Wahlkampf vor den Halbzeitwahlen gemacht und die Lage stark überzeichnet. Er sprach von einem "Angriff auf unser Land". Zuletzt behauptete er außerdem, unter den Migranten seien auch Menschen aus dem Nahen Osten und insinuierte damit unlautere Motive für deren Marsch in Richtung USA. Belege dafür lieferte er nicht.
Berichten zufolge erwägt der US-Präsident, wegen der Gruppe von Migranten einen "nationalen Notstand" zu erklären und ihnen Asyl zu verweigern. Es ist nicht klar, oder das mit amerikanischem oder internationalem Recht vereinbar wäre. Die "New York Times" berichtete, Trump wolle seine Pläne am kommenden Dienstag in einer Rede darlegen. Das wäre genau eine Woche vor den wichtigen Kongresswahlen.
ulz/dpa
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