Regierung will Zahl der Organspenden mit neuem Gesetz erhöhen

  31 Oktober 2018    Gelesen: 864
Regierung will Zahl der Organspenden mit neuem Gesetz erhöhen

Die Bundesregierung will mit einem Bündel an Maßnahmen die Zahl der Organspenden in Deutschland erhöhen.

Das Kabinett verabschiedete am Mittwoch einen Gesetzentwurf von Gesundheitsminister Jens Spahn, der mehr Geld für die Organentnahme für die Kliniken, eine stärkere Freistellung und Aufwertung der Transplantationsbeauftragen sowie ein verlässlicheres Erfassungssystem vorsieht. Das Gesetz soll als nächstes von Bundestag und Bundesrat beraten werden und in der ersten Jahreshälfte 2019 in Kraft treten.

Spahn erklärte, das Hauptproblem bei der Organspende sei nicht die Spendenbereitschaft, die in den vergangenen Jahren zugenommen habe. Ein Schlüssel liege vielmehr bei den Kliniken. Ihnen fehlten häufig Zeit und Geld, um mögliche Organspender zu identifizieren. Der CDU-Politiker rief dazu auf, das Gesetz zügig zu beraten und zu beschließen, denn es werde Leben retten.

Die Transplantationsbeauftragten in den Kliniken sollen künftig mehr Zeit erhalten - auch, um potenzielle Spender zu erkennen und zu melden. Die Krankenhäuser sollen mehr Geld für die Leistungen rund um die Organentnahme erhalten. Kleinere Einrichtungen werden durch qualifizierte Ärzte unterstützt, die über einen Rufbereitschaftsdienst angefordert werden können.

Der Bundesregierung zufolge warten rund 10.000 Menschen auf ein Spenderorgan. Die Zahl der Spenden ist aber seit 2012 kontinuierlich zurückgegangen und hat im Jahr 2017 mit 767 Organspendern einen Tiefstand erreicht.

reuters


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