USA verlangen von China mehr Härte

  08 Januar 2016    Gelesen: 695
USA verlangen von China mehr Härte
Außenminister John Kerry fordert nach Nordkoreas Atomtest ein Ende des "Business as usual". Der chinesische Ansatz im Umgang mit dem Regime in Pjöngjang sei gescheitert.
US-Außenminister John Kerry hat China zu einer Abkehr von den bisherigen diplomatischen Beziehungen zu Nordkorea aufgefordert. "Business as usual" hinsichtlich des Verhältnisses zu dem Regime in Pjöngjang, das in den vergangenen Jahrzehnten von China unterstützt wurde, müsse nach dem mutmaßlichen vierten Atomtest des Landes beendet werden, sagte Kerry in Washington. Chinas Ansatz sei gescheitert, was er zuvor auch dem chinesischen Außenminister Wang Yi in einem Telefonat gesagt habe, so Kerry. "Wir können nicht wie üblich weitermachen."

Wegen des vermuteten Tests einer Nuklearwaffe am Mittwoch erklärte der UN-Sicherheitsrat, neue Sanktionen gegen Nordkorea auszuarbeiten. "Dieser Test unterstreicht die Notwendigkeit einer stärkeren, festen internationalen Antwort", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, John Kirby. China kommt als ständigem Mitglied des Rates und Nordkoreas Haupthandelspartner eine Schlüsselrolle in dem Fall zu. US-Präsident Barack Obama, die südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye und Japans Ministerpräsident Shinzo Abe hatten sich bereits auf eine enge Zusammenarbeit im Vorgehen gegen Nordkorea geeinigt.

Die USA könnten nach Medienberichten bereits bald mit Hilfe von Luftuntersuchungen die Frage klären, ob es sich am Mittwoch um den Test einer Wasserstoffbombe (H-Bombe) gehandelt hatte. Nordkorea hat dies behauptet. Erste Analysen der Erschütterungen deuten westlichen Experten zufolge aber eher auf den Test einer herkömmlichen Atombombe hin als auf die Zündung einer erheblich stärkeren H-Bombe. Ein Spezialflugzeug des Typs WC-135W ("Constant Phoenix") könne demnächst vor der koreanischen Halbinsel radioaktive Partikel aufspüren, wie sie nach Atomversuchen anfielen, sagte ein Vertreter des US-Militärs dem Nachrichtensender CNN.

Südkorea nahm die Propaganda-Beschallung an der Grenze zu Nordkorea wieder auf. Durch die antikommunistische Propaganda könnten sich nach Ansicht von Beobachtern die Spannungen deutlich erhöhen. Die Regierung in Pjöngjang hatte angesichts solcher Beschallungen im vergangenen Sommer von einem "offenen Kriegsakt" gesprochen.

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