Es gehe dabei nicht um irgendeinen Nachhall der Vergangenheit, sondern um „moderne und sehr gefährliche“ Formen des Rassismus, so der Vertreter des russischen Außenministeriums, Grigori Lukjanzew. Dies stelle eine große Herausforderung für die internationale Gemeinschaft dar.
In vielen Teilen der Welt ist heute dem Diplomaten zufolge eine Wiederbelebung der Bewegungen, Gruppierungen und Parteien zu beobachten, die unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit „extremistische Ideen propagieren“. Das widerspreche aber den Verpflichtungen der Staaten nach grundlegenden internationalen Menschenrechtsabkommen.
Oft schöpfen solche extremistische Gruppen Inspiration aus der Ideologie, gegen die die Länder der Anti-Hitler-Koalition gekämpft hätten. „Die Autoren der Resolution sind überzeugt, dass die Versuche, ehemalige Mitglieder der SS, darunter auch der Waffen-SS, reinzuwaschen, nicht toleriert werden dürfen. Es geht hier um Personen, die an der Vernichtung der Zivilbevölkerungen beteiligt gewesen sind und dabei nicht einmal Säuglinge oder Senioren verschont hatten, und deshalb vom Nürnberger Tribunal als kriminell anerkannt wurden“, so Lukjanzew weiter.
Die Verherrlichung des Nationalsozialismus habe dazu geführt, dass es in Europa inzwischen eine Generation gebe, die die Wahrheit über den schrecklichsten Krieg in der Menschheitsgeschichte nicht kenne: „Wie kann man denn den Krieg gegen Denkmäler für Kämpfer gegen den Nationalsozialismus und Faschismus und die gleichzeitige Einweihung von Gedenkstätten zu Ehren von Nazis erklären?“
Russland legt der UN-Generalversammlung regelmäßig Resolutionen vor, in denen die Verherrlichung des Nationalsozialismus verurteilt wird. Im vergangenen Jahr wurde ein solches Dokument mit der Mehrheit der Stimmen angenommen. Dagegen waren nur die USA und die Ukraine.
Die Heroisierung von Nazis scheint in einigen Ländern immer wieder an Popularität zu gewinnen. Vor kurzem war im Netz ein Bild einer ukrainischen Journalistin vom 5. Kanal, der Präsident Petro Poroschenko gehört, aufgetaucht. Die junge Frau zeigte in Wien einen Hitlergruß. Zuvor wurde auf Facebook ein Foto vom ehemaligen ukrainischen Konsul in Hamburg veröffentlicht, der ebenfalls den Nazi-Gruß zeigte.
Der Vorsitzende der Werchowna Rada (ukrainisches Parlament), Andrij Parubij, hatte im September Adolf Hitler als den „größten Demokraten“ bezeichnet: Der Beitrag des deutschen Diktators zur direkten Demokratie sei nicht zu unterschätzen.
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