Die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition im Jemen wird bei der Luftbetankung ihrer Kampfflugzeuge nicht länger die Unterstützung der USA in Anspruch nehmen. Wie die amtliche saudiarabische Nachrichtenagentur SPA berichtet, forderte die Koalition die USA auf, ihre Hilfe einzustellen. Zur Begründung hieß es, die Koalition habe zuletzt ihre Fähigkeiten in diesem Bereich erweitert und sei nicht mehr auf die Unterstützung angewiesen. Die Entscheidung sei in Konsultationen mit den USA getroffen worden.
Die US-Regierung bestätigte die Angaben. Verteidigungsminister Jim Mattis erklärte, die USA unterstützten die "Entscheidung" Riads, die Kooperation bei der Luftbetankung ihrer Kampfflugzeuge zu beenden. Die Koalition habe entschieden, "ihre eigenen militärischen Kapazitäten zu nutzen". Die USA waren bislang für die Betankung von rund einem Fünftel der Koalitionsflugzeuge, die im Jemen im Einsatz waren, zuständig.
Kritik und der Fall Khashoggi
Die Unterstützung Saudi-Arabiens in dem seit drei Jahren andauernden Bürgerkrieg, in dem mehr als 10.000 Menschen getötet und mehr als zwei Millionen vertrieben wurden, ist seit längerem in den USA umstritten, auch in den Reihen der Republikaner von Präsident Donald Trump.
Diese Kritik nahm zuletzt im Zuge der internationalen Empörung über den Mord an dem saudiarabischen Regierungskritiker Jamal Khashoggi im Konsulat in Istanbul zu. Die US-Regierung verurteilte den Mord an dem Journalisten zwar, sie versuchte aber zugleich Schaden an den Beziehungen zu dem engen Verbündeten Saudi-Arabien abzuwenden. Eine koordinierte Entscheidung der Regierungen in Washington und Riad für ein Ende der Betankungshilfe könnte ein Versuch beider Seiten sein, ein Einschreiten des Kongresses zu verhindern. Im Jemen stehen sich die von der saudiarabischen Militärallianz gestützte, international anerkannte Regierung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und pro-iranische Huthi-Milizen gegenüber.
Quelle: n-tv.de
Tags: