Feuerwehr sucht nach über 600 Vermissten

  16 November 2018    Gelesen: 748
Feuerwehr sucht nach über 600 Vermissten

Seit Tagen wüten unkontrollierbare Brände in den Wäldern Kaliforniens. Hunderte Quadratkilometer Wald sind zerstört, noch nie war ein Feuer in dem US-Bundesstaat so tödlich. Nun müssen die Behörden auch die Vermisstenzahl drastisch nach oben korrigieren.

Beim verheerenden Waldbrand im Norden Kaliforniens ist die Zahl der Vermissten sprunghaft auf mehr als 600 angestiegen. Die Zahl der Vermissten habe sich auf 631 mehr als verdoppelt, erklärte der Sheriff des betroffenen Bezirks. Demnach wurden außerdem sieben weitere Leichen gefunden. Die Zahl der bestätigten Todesopfer beim sogenannten "Camp Fire" um die Stadt Paradise stieg damit auf 63. Den sprunghaften Anstieg der Vermisstenzahlen erklärte der Sheriff damit, dass Ermittler erst jetzt Notrufe nach dem Ausbruch des Waldbrandes auswerten konnten. Es habe ein "außerordentliches Chaos" geherrscht.

Bei dem "Camp Fire" handelt es sich um den bislang folgenschwersten Waldbrand in der kalifornischen Geschichte. Vom Ort Paradise blieben nur qualmende Ruinen übrig. Hunderte von Helfern in weißen Schutzanzügen und speziell ausgebildete Spürhunde suchten in den Trümmern weiter nach möglichen sterblichen Überresten. Im Süden Kaliforniens bei Malibu nordwestlich von Los Angeles wütet weiter das "Woolsey"-Feuer. Dort belief sich die Zahl der Todesopfer bislang auf zwei. Insgesamt starben bislang also 65 Menschen durch die verheerenden Feuer. Beide Brände haben bereits Hunderte Quadratkilometer Wald und Tausende Häuser zerstört. Tausende Feuerwehrleute sind im Einsatz.

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor verkündet, er wolle am Wochenende nach Kalifornien reisen und mit Bewohnern der von den Waldbränden heimgesuchten Gebiete zusammentreffen. Eigenen Angaben zufolge sprach er dem kalifornischen Gouverneur Jerry Brown in einem Gespräch seine Solidarität aus. Er habe Brown gesagt, dass seine Regierung "den ganzen Weg" an seiner Seite und jener der kalifornischen Bevölkerung stehe, schrieb der Präsident bei Twitter.

Vor einigen Tagen hatte Trump noch der kalifornischen Regierung die Schuld für die rasche Ausbreitung der Brände gegeben. Er drohte sogar mit der Streichung von Bundesmitteln für den Staat, sollte Kalifornien seine Forstverwaltung nicht auf Vordermann bringen: "Es gibt keinen Grund für diese massiven, tödlichen und teuren Waldbrände, außer dass die Forstverwaltung so mangelhaft ist." Allerdings untersteht die Mehrheit der kalifornischen Wälder der Verwaltung der Bundesregierung. Forscher bringen die Dimension der Busch- und Waldbrände zumindest teilweise auch mit dem Klimawandel in Verbindung, worauf Trump jedoch nicht einging.


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