Seine für den Oktober geplante Reise nach Saudi-Arabien hatte Siemens-Chef Joe Kaeser noch abgesagt - aufgrund des großen öffentlichen Drucks im Fall Khashoggi. Ende November aber soll er nun doch zu einem Forum in das Land reisen. Dort ist er als Redner eingeplant. Die "Süddeutsche Zeitung" hatte zuerst von Kaesers Plänen berichtet.
Siemens beschäftigt in Saudi-Arabien rund 2000 Mitarbeiter und erhielt von dem Land Bau-, Wartungs- und Lieferaufträge im Wert von mehreren Milliarden Euro. Zuletzt waren Siemens' Beziehungen zu Saudi-Arabien aber in die Kritik geraten: Nach der Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul sagte Kaeser seine Reise zu einer Investorenkonferenz in Riad ab.
Damals teilte Joe Kaeser auf Twitter mit, zunächst müsse im Fall Khashoggi die Wahrheit herausgefunden und Gerechtigkeit angewandt werden:
Tatsächlich ist in dem Fall mittlerweile vieles klarer - doch Saudi-Arabien erscheint dadurch keineswegs in besserem Licht. So gibt es laut CIA Hinweise darauf, dass der saudische Kronprinz die Tötung Khashoggis in Auftrag gegeben habe.
Die "SZ" berichtet, Kaeser wolle laut Mitteilung der Siemens-Zentrale "nicht das ganze saudische Volk für die Tat verantwortlich machen und in Sippenhaft nehmen". Es gehe jetzt darum, miteinander im Gespräch zu bleiben, aber eben auch um Recht. Aus dem Grund sei Kaesers Reise nach Saudi-Arabien und seine Teilnahme an dem Forum im November noch nicht hundertprozentig entschieden.
Das iktva-Forum beginnt am 26. November.
Quelle : spiegel.de
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