Türkei bringt im Fall Khashoggi UN-Untersuchung ins Spiel  

  21 November 2018    Gelesen: 960
Türkei bringt im Fall Khashoggi UN-Untersuchung ins Spiel
 

Washington/Ankara (Reuters) - Die Türkei fordert von Saudi-Arabien mehr Kooperationsbereitschaft bei der Aufklärung des Mordes an dem Journalisten Jamal Khashoggi.

Andernfalls könnte sein Land eine Untersuchung der Vereinten Nationen (UN) beantragen, sagte der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu am Dienstag nach einem Treffen mit seinem US-Amtskollegen Mike Pompeo in Washington. Er habe über das Thema mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres beraten. Cavusoglu bekräftigte die Forderung der Türkei, die Wahrheit über den Aufraggeber der Ermordung zu erfahren. Sein Land habe in der Angelegenheit bislang noch keine ausreichenden Antworten von der Führung in Riad erhalten.

Khashoggi war am 2. Oktober verschwunden, als er im saudiarabischen Konsulat in Istanbul Unterlagen für seine Hochzeit abholen wollte. Erst nach langem Zögern räumte Saudi-Arabien ein, dass der Regimekritiker getötet wurde. Sein Leichnam bleibt verschwunden. Die Tat hat weltweit Empörung ausgelöst.

US-Geheimdienstkreisen zufolge ist die CIA zum Schluss gekommen, dass der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman die Ermordung direkt angeordnet hat. US-Präsident Donald Trump sagte am Dienstag, die US-Geheimdienste werteten weiter alle Informationen zu der Tat aus. “Es könnte sehr gut sein, dass der Kronprinz von diesem tragischen Vorfall wusste - vielleicht hat er es und vielleicht auch nicht”, erklärte er und bezeichnete Saudi-Arabien als weiter “unerschütterlichen Partner” der USA.

Die Führung des Auswärtigen Ausschusses im US-Senat rief die heimische Regierung dazu auf, die Rolle des Kronprinzen bei Khashoggis Ermordung genau zu prüfen. Ein entsprechendes Schreiben schickten die beiden Gremiumsvorsitzenden, der Republikaner Bob Corker und der Demokrat Bob Menendez, an Trump.


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