Moskauer Börse: Streit mit Westen bringt China auf russischen Aktienmarkt

  22 November 2018    Gelesen: 601
Moskauer Börse: Streit mit Westen bringt China auf russischen Aktienmarkt

Die chinesischen Investoren werden, sobald sie die Realitäten und die Vorteile von Russland kennengelernt haben, den russischen Aktienmarkt aufsuchen und immer aktiver in die russischen Wertpapiere investieren. Diese Meinung hat der Leiter des Geld- und Derivatemarktes der Moskauer Börse, Igor Maritsch, geäußert.

„Wir sehen, dass sie den russischen Finanzmarkt viel besser verstehen als zuvor. Wir erkennen das Potenzial und sind sicher, dass das chinesische Kapital den russischen Markt aufsucht und wir in der nächsten Zukunft die Geschäfte sehen. Unsere chinesischen Partner sowie die Makler bemühen sich auch um Ergebnisse“, so Maritsch gegenüber den Journalisten am Rande der jährlichen Konferenz „Der russische Kapitalmarkt“, die in Peking stattfand.            

Er vertritt die Ansicht,  dass die weltpolitischen Schwierigkeiten ebenso wie die Unberechenbarkeit in den Beziehungen zu einigen westlichen Ländern China zwingen würden, das Potenzial und die Möglichkeiten von Russland neu zu betrachten.   

„Im September haben wir die erste Konferenz mit der Börse Shanghai in Moskau abgehalten, an der auch die chinesischen Makler gemeinsam mit den Vertretern der Infrastruktur teilnahmen. Sie haben intensiv den Handelskrieg sowie die damit verbundenen Herausforderungen besprochen, und sie sind der Meinung, dass die Veränderung der Beziehungen zum Westen sie veranlasse, die Möglichkeiten auch in Russland anders zu betrachten. Ich glaube, für uns öffnet dies ebenfalls neue Möglichkeiten“, so Maritsch weiter.      

Ohne die westlichen Sanktionen würde Russland „nicht so sehr nachdenken“ und sich nicht so sehr von dem chinesischen Markt angezogen fühlen, fügte der Experte hinzu. „Allerdings hat die Börse schon lange vor diesen Ereignissen [der Verhängung von Sanktionen] begonnen, ihm Aufmerksamkeit zu schenken, da der Startschuss zum Yuan-Rubel-Handel bereits Ende 2010 gegeben worden war. Dies, also die Diversifizierung und die Erweiterung der Palette von Instrumenten für unsere Kunden, ist eine ganz selbstverständliche Geschichte“, fuhr Maritsch fort. 

Der Leiter des Geld- und Derivatemarktes der Moskauer Börseräumte ein, dass die chinesischen Investoren derzeit nicht so aktiv auf dem russischen Aktienmarkt agieren würden. „Jedoch halten wir seit vier Jahren Konferenzen in China ab und sehen einen bedeutenden Fortschritt“, erklärte Maritsch. „Bei uns hat sich schon ein gewisser Kreis von Experten etabliert, und das sind die größten Börsen, Banken sowie die führenden Makler, mit denen Abkommen über die Zusammenarbeit geschlossen worden sind. Die chinesischen Investoren erhalten unsere Börseninformation.“

Umsatz im Handel mit Yuan-Rubel

Der Umsatz an der Moskauer Börse hinsichtlich der im Yuan-Rubel-Handel abgewickelten Geschäfte sei im Zeitraum von Januar bis zum Oktober 2018 um das 2,5-fache gestiegen. Das habe im Hintergrund der Intensivierung des russisch-chinesischen Handels bis zu dem Volumen in Höhe von 943 Milliarden Rubeln passiert.   

„Der Handelsumsatz wird in diesem Jahr 100 Milliarden Dollar erreichen. Dabei wächst auch der Umfang der Börsengeschäfte, die in dem Währungspaar Yuan-Rubel abgewickelt werden: Innerhalb der zehn Monate dieses Jahres hat er um mehr als 2,5-fache im Vergleich mit ähnlichem Zeitraum letzten Jahres gestiegen.  

sputniknews


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