Dem britischen Finanzminister Philip Hammond zufolge wäre Großbritanniens Wirtschaft ohne EU-Austritt besser dran. "Wenn man nur die Wirtschaft betrachten würde, dann zeigt die Analyse deutlich, dass in der EU zu bleiben ein besseres Ergebnis für die Wirtschaft bringen würde", erklärte Hammond im BBC-Interview.
Die Auswirkungen eines EU-Austritts unter den von Premier Theresa May im Brexit-Abkommen ausgehandelten Bedingungen seien nur geringfügig schlechter, betonte Hammond. Das gehe aus einer Analyse verschiedener Szenarien hervor, die London noch im Lauf des Tages veröffentlichen wollte. Dabei nicht berücksichtigt seien, so Hammond, "politische Vorteile", die Großbritannien durch den EU-Austritt erreiche, erklärte er.
Premierministerin May und ihre Kabinettsmitglieder bemühen sich derzeit um innenpolitischen Rückhalt für das am vergangenen Wochenende gemeinsam mit der EU abgesegnete Brexit-Abkommen. Am 11. Dezember soll das Parlament in London über den Deal abstimmen. Bislang scheint es aber mehr als fraglich, ob die Regierung eine Mehrheit für das Abkommen bekommen kann.
"Ein geteiltes Land ist ein ärmeres Land", appellierte Hammond auf Twitter. "Lasst uns also das Gerede um die Frage, wer bei dem Referendum 'gewonnen' oder 'verloren' habe, beenden und stattdessen in einem Geist des Kompromisses daran arbeiten, die Zukunft Großbritanniens außerhalb der EU zu sichern."
Nicht nur in der Opposition, sondern auch in der Regierungsfraktion und der nordirischen DUP, von deren Stimmen Mays Minderheitsregierung abhängt, gibt es heftigen Widerstand. Scheitert der Deal im Parlament, droht politisches Chaos. Sowohl eine Neuwahl als auch ein zweites Brexit-Referendum oder ein chaotischer Brexit ohne Abkommen werden für diesen Fall nicht ausgeschlossen.
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Quelle: n-tv.de
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