Wagenknecht wünscht sich mehr Protest

  29 November 2018    Gelesen: 490
Wagenknecht wünscht sich mehr Protest

In Frankreich gehen Hunderttausende Menschen gegen die Politik Macrons auf die Straße. Die Linken-Fraktionsvorsitzende Wagenknecht begrüßt die Demonstrationen. Auch für Deutschland findet sie eine vergleichbare Protestkultur erstrebenswert.

Die Vorsitzende der Linken im Bundestag, Sahra Wagenknecht, begrüßt die französische Protestbewegung "Gelbe Westen" und sieht sie als Vorbild auch für Deutschland. "Ich finde es richtig, wenn Menschen sich wehren und protestieren, wenn die Politik ihr Leben verschlechtert - die Benzinpreiserhöhungen sind gerade für Pendler existenziell", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

In Deutschland könne man davon lernen. "Wir lassen uns viel zu viel von schlechten Regierungen gefallen." Seit Mitte des Monats sind in Frankreich Hunderttausende Menschen aus Protest gegen steigende Spritkosten und die Reformpolitik der Regierung auf die Straße gegangen. Die Bewegung hatte sich unter dem Namen "Gelbe Westen" ("Gilets Jaunes") formiert. Der Name bezieht sich auf das Symbol der Proteste, die gelben Warnwesten aus dem Auto.

Bei einer Demonstration auf der Prachtstraße Champs-Élysées war es am vergangenen Samstag zu schweren Ausschreitungen gekommen. Wagenknecht sagte, die Proteste im Nachbarland seien weder links noch rechts, sondern "ein Aufbegehren gegen eine Regierung der Reichen". Denn für die Wohlhabenden habe Präsident Emmanuel Macron die Steuern gesenkt.

"Absolut gerechtfertigt"

Bei den landesweiten Protestkundgebungen der "Gilets Jaunes" kam es zu zahlreichen Verletzten. An einer Straßenblockade bei Grenoble kam vor zwei Wochen eine Demonstrantin ums Leben, als sie von einer in Panik geratenen Autofahrerin überfahren wurde. "Dass jetzt rechte Kräfte um Marine Le Pen versuchen, den Protest zu vereinnahmen, und dass der Protest durch Gewalt unterlaufen wurde, bedauere ich. Das Anliegen der Gelben Westen ist absolut gerechtfertigt."

Wagenknecht fuhr fort: "Ich würde mir natürlich wünschen, dass wir auch in Deutschland stärkere Proteste hätten gegen eine Regierung, der die Interessen der Wirtschaftslobbyisten wichtiger sind als die Interessen normaler Leute. Doch Frankreich ist anders. Frankreich ist immer viel spontaner."

Quelle: n-tv.de


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