Charlottesville-Attentäter schuldig

  08 Dezember 2018    Gelesen: 604
Charlottesville-Attentäter schuldig

Die Jury brauchte nur einen Tag für ihr Urteil: Sie befand den 21-Jährigen des Mordes für schuldig, der am Rande der Neonazi-Demo von Charlottesville in eine Gruppe von Gegendemonstranten gefahren war und eine Frau getötet hatte.

Ein 21 Jahre alter Mann ist nach den rechtsextremen Demonstrationen in der US-Stadt Charlottesville des Mordes an einer Frau schuldig gesprochen worden. Das berichteten US-Medien. Der Mann war mit seinem Auto im August 2017 in eine Gruppe von Gegendemonstranten gefahren und hatte dabei eine Frau getötet. Eine Jury befand, der Mann sei absichtlich in die Menschengruppe gefahren.

Ein Strafmaß soll in der kommenden Woche gefunden werden. Dem Mann drohen mindestens 20 Jahre Gefängnis.

Angeklagter plädierte auf unschuldig

Der Angeklagte hatte in dem knapp zweiwöchigen Prozess auf unschuldig plädiert. Seine Verteidiger argumentierten, ihr Mandant sei in Panik gewesen und habe um sein Leben gefürchtet. Als Beweisstück präsentierten sie ein Video, das ihn schluchzend kurz nach seiner Festnahme zeigt. Er erkundigt sich darin nach den von ihm angefahrenen Demonstranten: "Sind sie ok?" Dennoch brauchte die zwölfköpfige Jury nur einen Tag, um zu ihrem Schuldspruch zu gelangen.

Videos, die im Prozess gezeigt wurden, zeigten den 21-Jährigen beim Rufen rassistischer, antisemitischer und schwulenfeindlicher Sprechchöre. Auf anderen Videos war zu sehen, wie er sein Auto anhielt, zurücksetzte und dann in die Gruppe von Gegendemonstranten raste.

Demonstration für Statue eines Südstaaten-Generals

Die Demonstration unter dem Motto "Unite the Right" ("Vereint die Rechte") hatte weltweit Schlagzeilen gemacht, weil Präsident Donald Trump die Umtriebe der Rechtsradikalen nicht eindeutig verurteilt hatte. Stattdessen hatte er von "guten Leuten auf beiden Seiten" gesprochen. Bei der Demonstration waren unter anderem rassistische und faschistische Parolen gerufen worden, Demonstranten hatten unter anderem Hakenkreuz-Symbole gezeigt.

Der Aufmarsch richtete sich gegen den Abbau einer Statue des Bürgerkriegs-Generals Robert Lee in Charlottesville. Lee führte im Bürgerkrieg von 1861 bis 1965 die Südstaaten-Truppen, die für die Sklaverei eintraten.

 


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