Ayers will kein Stabschef werden

  10 Dezember 2018    Gelesen: 695
Ayers will kein Stabschef werden

Er soll einer von Präsident Trumps engsten Vertrauten werden, doch Nick Ayers hat keine Lust. Er erteilt Trump eine Absage und verlässt womöglich gar das Weiße Haus.

Der Favorit für die Nachfolge von John Kelly als Stabschef im Weißen Haus, Nick Ayers hat Präsident Donald Trump einen Korb gegeben. Ayers teilte auf Twitter mit, er werde das Weiße Haus verlassen und deutete einen Umzug in seinen Heimat-Bundesstaat Georgia an. Er wolle weiterhin für Trumps Wahlkampf-Team arbeiten, so Ayers auf Twitter.

Der 36 Jahre alte, bisherige Stabschef von Vizepräsident Mike Pence hatte als aussichtsreichster Kandidat für die Kelly-Nachfolge gegolten. Er hat gute Kontakte zu Ivanka Trump und deren Ehemann Jared Kushner, beides einflussreiche Präsidenten-Berater.

Der 68 Jahre alte Kelly wird zum Ende des Jahres Ausscheiden, wie Trump am Samstag nach monatelangen Spekulationen bekanntgegeben hatte. Kelly ist in der weniger als zwei Jahre dauernden Amtszeit von Donald Trump bereits der zweite Stabschef, der seinen Hut nehmen muss. "Ich weiß nicht, ob ich es Rücktritt nennen kann", sagte Trump. "Aber er ist ein großartiger Kerl."

Neue Strategie mit Wahlkampf im Blick - Der General und kurzzeitige Heimatschutzminister Kelly war auf den glücklosen Reince Priebus mit dem Ziel gefolgt, Ordnung in die Abläufe des Weißen Hauses zu bringen. Die Funktion des Stabschefs übertragen Präsidenten normalerweise engen Vertrauten, sozusagen als rechte Hand. Zuletzt hatte sich Kelly jedoch mehr und mehr mit Trump überworfen. Auch mit dessen Tochter Ivanka und deren Ehemann Jared Kushner - beide in mächtigen Beraterfunktionen im Weißen Haus - soll es zu Differenzen gekommen sein. Ferner haben sich die Vorzeichen geändert: Trump sucht sein Personal mehr und mehr mit Blick auf die Wahlkampftauglichkeit 2020 aus.

Außerdem geht es um das politische Jonglieren in der Russland-Affäre in neuer Konstellation: Das Repräsentantenhaus ist inzwischen von den Demokraten, Trumps politischem Gegner, dominiert. Nach Bekanntwerden der Gerichtsdokumente kamen aus dem Lager der Demokraten erste Forderungen nach einem Amtsenthebungsverfahren gegen Trump.

n-tv


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