Darum sind Facebook-Nutzer in Deutschland gerade so unerträglich

  11 Januar 2016    Gelesen: 909
 Darum sind Facebook-Nutzer in Deutschland gerade so unerträglich
Wer hat nicht den einen oder anderen Facebook-Freund, der allen ständig seine Meinung zu einem Thema ins Gesicht drücken muss. Besonders wenn es um Flüchtlinge und die Vorfälle an Silvester geht.
Dieser Facebook-Freund teilt Statusmeldungen, Artikel, vermeintliche Studien, kommentiert jeden Post, der nur annähernd mit dem Thema zu tun hat und lässt sich von seiner Meinung selbst mit guten Argumenten nicht abbringen. Die schlechte Nachricht: Da hilft nur Blockieren, denn dieser Facebook-Freund wird seine Meinung auf jeden Fall nicht ändern.

Wie ein Forscher-Team aus Italien und den USA herausfand, beschäftigen sich User auf Facebook fast ausschließlich mit Posts, die ihre eigenen Ansichten unterstützen. Widersprüchliche Meinungen lassen sie nicht nur nicht zu - sie nehmen sie gar nicht wahr. Stattdessen umgeben sie sich auch nur mit Usern, die ihre eigene Überzeugung teilen - zum Beispiel in Gruppen oder auf Fanseiten. Das erklärt, warum selbst die krassesten Verschwörungstheorien in sozialen Netzwerken so breiten Widerhall finden.

Die Erkenntnis, wonach wir Menschen dazu neigen, nur Nachrichten lesen, die in unser eigenes Weltbild passen, ist keinesfalls neu - und unter dem Namen "Kognitive Dissonanz" bekannt. Nach dieser Theorie sind wir gar nicht bereit, unsere Meinung zu ändern, da wir uns nur mit Menschen und Nachrichten auseinandersetzen, die unsere Einstellung unterstützen. Jene, die uns widersprechen, blenden wir fast komplett aus. So entstehen so genannte "Echokammern", in denen sich Menschen und die Nachrichten, die sie lesen, ständig recht geben.


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