Steven Seagal wird jetzt Serbe

  12 Januar 2016    Gelesen: 1096
Steven Seagal wird jetzt Serbe
Der legendäre Hollywood-Actionheld Steven Seagal hat die Bombardements von Jugoslawien seit jeher aufs Schärfste verurteilt.



Seagal, der 1952 in den USA geboren wurde, bekam nun die serbische Staatsbürgerschaft, wie die serbische Zeitung „Blic“ berichtet. Den entsprechenden Erlass unterschrieb Ministerpräsident Aleksandar Vučić.
Die Entscheidung wurde getroffen, nachdem Seagal im Dezember des vergangenen Jahres die serbische Hauptstadt zwei Mal besucht hatte und dabei von Präsident und Premier des Landes, Tomislav Nikolić und Aleksandar Vučić, empfangen worden war.
Bei seiner Reise nach Serbien besuchte der bekannte Schauspieler das Waisenhaus in Belgrad und brachte den Kindern Silvestergeschenke mit. Darüber hinaus gab Seagal mit seiner Band Thunderbox ein Konzert vor dem Staatsparlament. Nach den Verhandlungen gab Seagal die Absicht bekannt, eine Kampfkunst-Schule in Serbien zu eröffnen sowie das positive Bild des Landes zu fördern, das er als seine zweite Heimat betrachtet.


Seagal macht kein Geheimnis aus seinen Überzeugungen: Aus seiner Sicht fiel Jugoslawien einer grausamen Ungerechtigkeit zum Opfer, indem das Land durch die USA und ihre NATO-Verbündeten rechtswidrig bombardiert wurde. Segal zufolge gibt es in den USA weiterhin falsche Vorstellungen über die damaligen Ereignisse, infolgedessen Vorurteile über Serben in den USA verbreitet würden.
Von März bis Juni 1999 hatte die amerikanische Luftwaffe gemeinsam mit Verbündeten die damalige Bundesrepublik Jugoslawien bombardiert. Die Angriffe dauerten 78 Tage und kosteten bis zu 2.500 Zivilisten das Leben, darunter 89 Kindern. Tausende weitere Menschen wurden verletzt.


Die NATO-Jets feuerten nach serbischen Angaben 1.300 Marschflugkörper und warfen 37.000 verbotene Streubomben ab. Darüber hinaus schlugen bis zu zehn Tonnen verbotene und hochgiftige Uranmunition „Depleted Uranium“ auf jugoslawischem Boden ein. In den Folgejahren nahm die Zahl der Krebserkrankungen dramatisch zu.
Die NATO-Bomben beschädigten fast 200 Fabriken, acht Kraftwerke, 82 Brücken, sieben Bahnhöfe, sechs Flughäfen und unzählige Straßen. Über 40.000 Gebäude, darunter 422 Schulen und 48 Krankenhäuser sowie Fernsehsender, wurden nach serbischen Regierungsangaben komplett zerstört.



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