UN-Klimagespräche ziehen sich

  15 Dezember 2018    Gelesen: 439
UN-Klimagespräche ziehen sich

Eigentlich sollte die Weltklimakonferenz im polnischen Kattowitz schon gestern zu Ende gehen. Aber die Verhandlungen ziehen sich erneut in die Länge. Zentrale Streitpunkte sind weiter ungelöst.

Der Abschluss der UN-Klimakonferenz in Kattowitz verzögert sich weiter. Wie der polnische Konferenzvorsitz am frühen Morgen mitteilte, wurde die Plenumssitzung zum neuen Entwurf eines Abschlusstextes auf 10 Uhr verschoben. Wegen fortbestehender Konflikte war die Konferenz in die Verlängerung gegangen, ursprünglich sollte sie am Freitag zu Ende gehen. 

Zu den Knackpunkten in Kattowitz gehören weiterhin die Transparenzregeln im sogenannten Regelbuch. Dabei geht es darum, wie die nationalen Klimaziele der einzelnen Länder künftig eingereicht und überprüft werden.

Für mehr Ambitionen

Auch der Umgang mit den Schäden und Verlusten durch den Klimawandel insbesondere in den ärmsten Ländern ist noch hoch umstritten. 

Was bisher auf dem Tisch liege, sei "eine gute Grundlage", reiche aber nicht, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze gestern. Sie ging davon aus, dass es eine lange Nacht werden würde. Schulze forderte, dass der Klimagipfel ein "starkes Regelwerk" verabschieden soll. "Die Welt soll wissen, dass wir nicht aufhören werden, uns für mehr Ambitionen einzusetzen."

Mahnung vom Verhandlungsführer der Malediven

Auch Polens Umweltminister Henryk Kolwaczyk ging davon aus, dass die Beratungen andauern würden. "Wir sind darauf vorbereitet", sagte er polnischen Medien.

Die "Koalition der Ehrgeizigen" - eine Ländergruppe um die EU und besonders bedrohte Inselstaaten - mahnte weitreichende Beschlüsse an, um die Vorgaben des Pariser Klimaabkommens umzusetzen. "Wenn wir hier kein angemessenes Ergebnis erzielen, wird das Paris-Abkommen überflüssig", sagte der Verhandlungsführer der Malediven, Ex-Präsident Mohamed Nasheed. "Wenn wir das nicht hinkriegen, sterben wir."

Knapp 200 teilnehmenden Staaten

Beim Gipfel konnten sich die knapp 200 teilnehmenden Staaten auch nach knapp zwei Wochen nicht auf ein Regelwerk zur Umsetzung der Beschlüsse der Pariser Klimakonferenz 2015 einigen. Damals war beschlossen worden, die Erderwärmung auf unter 2 Grad Celsius, möglichst sogar auf 1,5 Grad zu begrenzen. Die bisher weltweit zugesagten Maßnahmen zur Reduzierung klimaschädlicher Treibhausgase reichen dazu aber bei Weitem nicht aus.

Verhandelt wird in Kattowitz zudem über finanzielle Unterstützung für Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen in armen Staaten. Die Entwicklungsländer verlangen möglichst langfristige und verlässliche Zusagen der reichen Staaten.


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