Bundesregierung nimmt sich die Bahn zur Brust

  16 Dezember 2018    Gelesen: 974
Bundesregierung nimmt sich die Bahn zur Brust

Die Bundesregierung ist alles andere als glücklich mit der Arbeit der Deutschen Bahn. Nach Ende des Tarifkonflikts will man von den Verantwortlichen dringend hören, wie es mit dem Konzern weitergehen soll.

Die Bundesregierung bemängelt die Leistung der Deutschen Bahn und fordert eine grundlegende Reform. "Wir sind besorgt darüber, wie der DB-Vorstand das System Bahn fährt. Mit der Leistung kann man nicht zufrieden sein", sagte der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr und Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann, zur "Welt am Sonntag".


Bei der Bahn sei eine Neustrukturierung nötig. "Wir erwarten, dass der Vorstand der Bundesregierung bis März ein entsprechendes Konzept vorlegt", sagte CDU-Politiker Ferlemann. "Erste Ergebnisse wollen wir bei einem Termin im Januar hören."

Nach Angaben des Blattes geht es vor allem darum, die Führungsstrukturen zu straffen und unter anderem die Geschäftsfelder DB Fernverkehr und DB Regio neu zu ordnen oder zu verschmelzen. Ferlemann macht auch Führungsfehler für die häufig schlechte Leistung der Bahn verantwortlich.

Laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" soll die Bahn von 2015 bis 2018 beispielweise über eine halbe Milliarde Euro für externe Berater ausgegeben haben. 2015 habe das Unternehmen rund 80 Millionen Euro an externe Berater gezahlt, 2016 rund 120 Millionen Euro und 2017 sogar 160 Millionen Euro, berichtete das Blatt. Nach Informationen der Zeitung dürften es in diesem Jahr über 150 Millionen Euro werden.

Bahn-Chef Richard Lutz habe deshalb die Notbremse gezogen. Der Konzernvorstand habe für das kommende Jahr eine starke Reduzierung von Beratungskosten beschlossen, "die einen Budgetdeckel von 100 Millionen Euro" vorsehe, zitierte "Bild am Sonntag" einen Konzernsprecher.

Torsten Herbst, FDP-Obmann im Verkehrsausschuss, kritisierte dem Blatt zufolge, dass sich "das Strategiedefizit im DB-Konzern" nicht durch den Einkauf teurer Berater lösen lasse. Weder Vorstand noch Aufsichtsrat hätten "eine klare Vorstellung davon, was der Konzern zukünftig leisten soll und was nicht". Angesichts der hohen Verschuldung des Unternehmens handele es sich um "Führungsschwäche". Diese könnten "auch externe Berater nicht beheben".


Quelle: n-tv.de


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