Wie geht es Michael Schumacher? Das ist eine Frage, die viele Menschen interessiert. Auch und gerade heute an seinem 50. Geburtstag. Die Antwort aber geht niemanden etwas an. Am 29. Dezember 2013 war er beim Skifahren in den französischen Alpen unglücklich auf den Kopf gestürzt und hatte ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Seit September 2014 ist er zu Hause in Gland am Genfer See und erholt sich. Mehr müssen wir nicht wissen.
Ja, als siebenfacher Weltmeister in der Formel 1 ist Michael Schumacher eine öffentliche Person in der Welt des Sports und auch darüber hinaus. Doch wir müssen akzeptieren, dass sein Unglück privat ist. Seine Familie tut seit fünf Jahren alles dafür, dass es auch privat bleibt. Sie sagt nichts dazu, wie es ihm geht. Sie beschützt ihn. Und das ist gut so. "Jeder Satz ist der Auslöser für neue Nachfragen, jedes Wort ist Fanal für weitere Information. Es wäre nie Ruhe", hatte seine Managerin Sabine Kehm dieses öffentliche Schweigen begründet.
Dass dieses Schweigen das Interesse gerade der Medien noch verstärkt und Spekulationen befeuert, nehmen sie in Kauf, müssen sie in Kauf nehmen. Was wäre die Alternative? Immer wieder werben seine Angehörigen um Verständnis für etwas, das selbstverständlich sein sollte, es aber nicht ist. Sie versuchen, die Deutungshoheit zu behalten. Sie wissen, dass es bei dem Wunsch nach Neuigkeiten nicht allein um Mitgefühl und Sorge geht, sondern auch um Voyeurismus und Gier nach Schlagzeilen. Wenn dann wie jüngst ein deutscher Erzbischof den Rand nicht halten kann und mit einer Klatschzeitschrift über seinen privaten, mehr als zwei Jahre zurückliegenden Besuch bei den Schumachers plaudert, dann ist das genau die Indiskretion und Wichtigtuerei, gegen die sich die Familie weitgehend erfolgreich wehrt.
Als Sportler bleibt er öffentlich
Michael Schumachers Frau Corinna ließ kurz vor seinem Geburtstag mitteilen: "Ihr könnt euch sicher sein, dass er in besten Händen ist und wir alles Menschenmögliche tun, um ihm zu helfen." Das heißt nicht, dass wir ihn vergessen sollen. Wie auch? Nicht nur in Deutschland ist er eine Legende des Rennsports, auch wenn er eher erfolgreich als beliebt war, oft kühl und unnahbar erschien. In der Königsklasse des Motorsports hat er so viel gewonnen wie keiner vor und bisher keiner nach ihm. Die sieben WM-Titel zwischen 1994 und 2004 sind ein Rekord, seine 91 Rennsiege sind es auch.
Seit Sommer 2018 zeigt eine Ausstellung in Köln Erinnerungsstücke aus der Karriere des Sportlers Michael Schumacher, seine Pokale, seine Rennanzüge, seine Handschuhe, seine Helme und auch die Autos, in denen er fuhr. Sein ehemaliger Rennstall Ferrari würdigt ihn am Firmensitz in Maranello mit einer Ausstellung "Michael 50". Seine Fans in Italien können dort zurückblicken auf die "denkwürdigen Saisons, die Schumacher allen Ferraristi geschenkt hat", heißt es in der Ankündigung.
Und es gibt nun, ganz neu, eine App, ein virtuelles Museum, ein, wie Corinna Schumacher schreibt, "Meilenstein in unserem Bemühen, ihm und euch gerecht zu werden, indem wir seine Leistungen feiern". Der amtierende Weltmeister Lewis Hamilton ist derjenige, der Michael Schumacher was den Erfolg angeht, am nächsten kommt. Mit 33 Jahren hat Hamilton den WM-Titel fünf Mal gewonnen. Gut möglich, dass er in naher Zukunft der neue Rekordweltmeister wird. Doch der Brite sagt über den Mann, den er als Idol bezeichnet: "Er wird immer der Größte aller Zeiten bleiben." Als Sportler bleibt Michael Schumacher also öffentlich, auch das ist gut so. "Michael kann stolz sein auf das, was er erreicht hat, und wir sind es ebenfalls", sagt seine Frau. Damit ist alles gesagt.
Quelle: n-tv.de
Tags: