Österreich will Ski-Bundestrainer Schuster zurück

  03 Januar 2019    Gelesen: 1103
  Österreich will Ski-Bundestrainer Schuster zurück

Bundestrainer Werner Schuster steht vor dem Abflug. Die Skispringer seiner Heimat Österreich kriseln auch bei der Vierschanzentournee und werben unverhohlen um den Meistermacher. Schusters Vertrag beim DSV läuft zum Saisonende aus. Ein Nachfolger stünde schon parat.

Bundestrainer Werner Schuster stand auch in Innsbruck in vorderster Front, winkte seine Sportler von der Bergiselschanze, wie stets in fast elf Jahren. Dieses Bild könnte aber bald der Vergangenheit angehören, der Meistermacher der deutschen Skispringer das schwarz-rot-goldene Fähnchen gegen das rot-weiß-rote seiner Heimat austauschen. Die Österreicher kriseln auch bei der Vierschanzentournee und machen im Werben um Schuster ernst.

"Werner hat überall Erfolg gehabt, er ist eine Autoritätsperson. Wenn wir so einen nicht haben wollen würden, wäre sicher etwas falsch", sagte Mario Stecher, Sportlicher Leiter nordisch im Österreichischen Skiverband auf der Pressekonferenz zur Tournee-Halbzeit. Die wurde wie im vergangenen Jahr zum Krisentreffen.

Stecher und Cheftrainer Andreas Felder, beide erst seit März 2018 im Amt, stehen unter Druck. Nur Daniel Huber auf Rang zehn liegt vor dem dritten Springen am Freitag (14 Uhr/ARD und Eurosport) in Innsbruck unter den besten 20. Weltmeister Stefan Kraft ist als 25. abgeschlagen. Und so wird der Ruf nach dem Österreicher Schuster lauter. Seit 2008 führte er die Deutschen von Erfolg zu Erfolg, zum Saisonende endet sein Vertrag. "Natürlich ist es eine Überlegung, ihn einzubauen, sonst würden wir nicht mit offenen Augen durchs Leben laufen", zitiert die "Tiroler Tageszeitung" Stecher. "Wenn man jemanden wie Schuster haben kann, wird es nicht am Geld scheitern." Schuster, der, wie er sagt, mit dem deutschen Verband verhandelt, äußert sich vage. "Das ist eine sehr komplexe Entscheidung. Ich kann nur sagen, dass ich das sehr gewissenhaft überlege." An sich fühle er sich in Deutschland wohl, allerdings schmerze die Trennung von seiner Familie.

Stefan Horngacher ist ein Kandidat

Entscheidend dürfte sein, welche Rolle Schuster im ÖSV zugedacht wird. Stecher sagte, es ginge nicht um die Position des Cheftrainers. Eher solle ein neuer Posten geschaffen werden. Doch es ist fraglich, ob sich Schuster mit weniger als dem absoluten Kommando abfinden würde. Allerdings kann Stecher derzeit auch wenig bis nichts sagen, weil er Felder nicht in den Rücken fallen kann. Der sagte dem "Kurier": "Ich glaube nicht, dass der ÖSV gleich an einen Trainerwechsel denkt, nur weil es ein wenig humpelt." Er würde sich "freuen, wenn Schuster zurückkommen würde. Weil er uns nur verstärken könnte".

Sollte Schuster Ende März den DSV verlassen, stünde der Nachfolger schon parat: Stefan Horngacher, einst Schusters Assistent in Deutschland und seit 2016 erfolgreicher Cheftrainer in Polen. Mit Kamil Stoch feierte Horngacher zwei Tourneesiege und einmal Olympia-Gold. Sein Vertrag endet wie der von Landsmann Schuster mit Saisonende. Und mit dieser Lösung ließe sich der Trennungsschmerz viel leichter bewältigen.

Quelle: n-tv.de


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