FC Bayern lässt Ribéry für Ausraster blechen

  07 Januar 2019    Gelesen: 1322
FC Bayern lässt Ribéry für Ausraster blechen

Seine obszöne Tirade in den Sozialen Netzwerken muss Franck Ribéry teuer bezahlen. Der FC Bayern mag die neuerliche Eskapade um ein teures Steak seines Altstars nicht hinnehmen. Allerdings verteidigt und unterstützt Sportdirektor Hasan Salihamidzic den Franzosen auch.

Als Franck Ribéry im sonnig-heißen Doha mit dem Handy in der Hand vom Trainingsgelände schlenderte, hatte er die hohe Geldstrafe für seinen Internet-Ausraster längst akzeptieren müssen. Für die schriftlichen Entgleisungen und Obszönitäten muss der französische Fußballstar laut Sportdirektor Hasan Salihamidzic eine "hohe" Summe bezahlen. "Er hat Worte benutzt, die wir als FC Bayern München nicht akzeptieren können und die Franck als Vorbild und als Spieler des FC Bayern nie benutzen darf", erklärte Salihamidzic in Katar.


Beim "Salzstreuer der Stars" in DubaiRibéry gönnt sich vergoldetes Steak für 1200 Euro
Nach der Berichterstattung über ein teures, mit Blattgold überzogenes Steak, das Ribéry während seines Urlaubs im Emirat Dubai in einem Edel-Steakhaus serviert worden war, wurde der 35 Jahre alte Familienvater heftig kritisiert. Seine nicht im Affekt entstandene und weiter öffentliche Replik war allerdings unterste Schublade. "Lass uns beginnen mit den Neidern, den Hassern, die sicher durch ein löchriges Kondom entstanden sind. F... Eure Mütter, eure Großmütter und sogar euren Stammbaum", ätzte der Familienvater in Beiträgen, die er in den Sozialen Netzwerken Twitter und Instagram veröffentlichte. "Ich schulde euch nichts. Meinen Erfolg habe ich Gott zu verdanken, mir und meinen Nächsten, die an mich glauben. Für die anderen, ihr wart nur Kieselsteine in meinen Socken."

"Hat die Familie verteidigt"
Salihamidzic war in seinem Statement auf der Trainingsanlage in Doha bemüht, das Verhalten des Emotionsmenschen Ribéry zu entschuldigen. "Er hat ja nichts bezahlt. Er wurde eingeladen und daraufhin, weil das falsch dargestellt wurde, wurde Franck aufs Übelste beschimpft und beleidigt. Aber nicht nur Franck, sondern auch seine hochschwangere Frau und sein Kind, seine Mama, die im Krankenhaus operiert wurde", sagte Salihamidzic in der Mittagshitze von Katar. "Daraufhin hat sich Franck vor seine Familie gestellt, hat sich gewehrt, hat die Familie verteidigt. Da hat er auch jedes Recht dazu, da unterstütze ich den Spieler auch. Leider ist das in einem Punkt total entgleist", kommentierte der Sportdirektor.

Salihamidzic wird umlagert.

Müller verteidigt seinen Teamkollegen
Bei Ribéry, dessen Vertrag ausläuft und der mutmaßlich im Sommer seine 2007 begonnene Bayern-Zeit beenden muss, ist es nicht der erste Fehltritt in dieser Saison. Nach dem Bundesliga-Gipfel bei Borussia Dortmund (2:3) war er einen französischen TV-Mitarbeiter angegangen und musste sich ein paar Tage später entschuldigen. "Es war natürlich falsch, was ich gemacht habe. Es ist immer schwierig nach einem Spiel, weil ich sehr emotional war. Ich habe zu Patrick Entschuldigung gesagt, auch an seine Familie", hieß es damals in einem Video auf der Vereinshomepage. Über den neuen Vorfall sprach Ribéry nicht - aber mit einem Lächeln im Gesicht schritt er in Doha zum Mannschaftshotel.

Statt seiner äußerte sich Teamkollege Thomas Müller - und nahm den 35-Jährigen in Schutz: "In diesen Momenten, in denen er sich ungerecht behandelt fühlt, wo er überhart attackiert wird, dann gehen die Pferde mit ihm durch. Er kann sich da eben nicht so kontrollieren." Für die Mannschaft sei das Thema ohnehin "nicht interessant", sagte der 2014er-Weltmeister: "Natürlich unterhält man sich am Tisch darüber, aber es ist eher eine private Angelegenheit." Grundsätzlich wisse Ribery, "wie er sich zu verhalten hat", betonte Müller. "Er ist ein sehr emotionaler Mensch, wie man ihn halt auch in seiner ganzen Karriere bisher miterlebt hat", so Müller weiter: "Ich denke aber schon, dass es im Verlauf der Karriere besser geworden ist, auch wenn es immer wieder so Situationen gegeben hat. Es ist allerdings auch so, dass er viel attackiert wird."


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