Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, erwartet, dass die Truppe ihre Personallücken füllen kann. "Im Schnitt sind 15 Prozent der Dienstposten nicht besetzt", sagte Zorn den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Es gebe "etwas größere Lücken bei der IT, bei Ärzten, bei Personalmanagement und Logistik", räumte er ein. Zorn sieht aber "keinen Anlass zur Panik, weder von der Zahl her noch von der Qualität unserer Bewerberinnen und Bewerber".
Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels, stellt heute seinen Jahresbericht vor. Darin soll es auch um die Personallage der Bundeswehr gehen. Bartels hatte kürzlich große Lücken bei Personal und Material in der Truppe beklagt. An den Missständen, die er bereits vor einem Jahr kritisiert hatte, hat sich nach seiner Überzeugung bislang wenig geändert.
Die Bundeswehr soll von derzeit etwa 180.000 Soldatinnen und Soldaten bis 2025 auf 203.000 Soldaten anwachsen. Allerdings gibt es Fragen, wie die Bundeswehr die neuen Posten angesichts des allgemeinen Fachkräftemangels besetzen will. Für das Jahr 2025 werden aus demografischen Gründen 11 Prozent weniger Schulabgänger erwartet als noch zehn Jahre zuvor.
"Einstufung muss attraktiver werden"
Generalinspekteur Zorn kündigte an, die Bundeswehr wolle flexibler werden, um gute Mitarbeiter anzulocken. So würden für bestimmte Positionen Prämien gezahlt. "Wichtig ist, ein gutes Gesamtangebot zu machen", so Zorn.
Das gehe vom Gehalt über eine gute Ausbildung wie mit dem Studiengang Cybersicherheit bis zur Zusage, in einer bestimmten Stadt bleiben zu können. "Die Einstufung im öffentlichen Dienst muss attraktiver werden, vor allem bei den unteren Dienstgraden", fügte der ranghöchste Soldat der Bundeswehr hinzu.
Überlegungen, verstärkt EU-Ausländer einzusetzen, erteilte Zorn eine Absage. "Allein auf diesem Wege bekomme ich die vakanten Dienstposten nicht besetzt. Außerdem wollen wir ja den anderen EU-Staaten keine Konkurrenz machen bei der Gewinnung von militärischem Personal."
Quelle: n-tv.de
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