Saudis bombardieren Krankenhaus und Marktplatz im Jemen
Bereits Anfang Dezember 2015 wurden mindestens drei Menschen bei einem Angriff der saudischen Luftwaffe auf ein MSF-Krankenhaus in der Provinz Ta`izz im Jemen getötet. Bei Luftschlägen im Oktober 2015, ebenfalls in der an Saudi-Arabien angrenzenden Provinz Sa`ada, wurden mehrere Menschen verletzt und die Einrichtung der Hilfsorganisation zerstört. Dem saudischen Militär lagen die Koordinaten der MSF-Station damals vor.
Bei einem anderen Vorfall in Razeh bombardierten saudische Kampfjets gestern einen Marktplatz und töteten dabei mindestens acht Menschen, sieben Personen wurden verletzt. Dabei soll die saudische Luftwaffe wiederholt international geächtete Streubomben eingesetzt haben, wie die iranische Nachrichtenagentur weiter berichtet.
Saudi-Arabien führt seit März 2015 einen Krieg ohne UN-Mandat gegen den Jemen. Ziel Riads ist es, den ehemaligen Präsidenten Abd Rabbuh Mansur Hadi wieder an die Macht zu holen. Hadi ist ein Verbündeter der sunnitisch-wahhabitischen Golfmonarchie. Mehr als 7.000 Menschen sollen seit März durch den Krieg im Jemen getötet und über 14.000 verletzt worden sein. Saudi-Arabien blockiert Hilfslieferungen in den Jemen und ist für die humanitäre Krise im Land verantwortlich. UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon zeigte sich vor wenigen Tagen besorgt über die Zunahme der saudischen Luftschläge gegen Zivilisten im Jemen und warnte Riad vor dem Einsatz von Streubomben. Die absolute Monarchie ist ein enger Verbündeter des Westens und treuer Kunde westlicher Waffenkonzerne.