Ford droht mit Produktionsabzug aus England

  14 Februar 2019    Gelesen: 910
Ford droht mit Produktionsabzug aus England

Die meistverkaufte Automarke Großbritanniens, Ford, hat Premierministerin Theresa May mit einem Produktionsabzug gedroht. Grund ist der sich zuspitzende Brexit. Tausende Arbeitsplätze wären bedroht.

Heiße Leitungen im Telefonat mit der britischen Premierministerin Theresa May: Der Autobauer Ford hat vor den Folgen eines "No-Deal-Brexit" gewarnt. Die britische Tageszeitung "The Times" berichtet unter anderem von Gesprächen mit May und weiteren Wirtschaftsführern. Der US-Konzern drohe demnach, Produktionskapazitäten aus Großbritannien abzuziehen und Werke außerhalb der Insel zu nutzen.

Ford betreibt aktuell zwei Motorenwerke in Großbritannien. Nach eigenen Aussagen kämen Kosten von bis zu einer Milliarde Dollar auf das Unternehmen zu, sollte Großbritannien die EU ohne einen Austrittsvertrag verlassen.

Das Unternehmen werde deshalb "alles Notwendige tun, um die Wettbewerbsfähigkeit seines Europa-Geschäfts sicherzustellen." Der Konzern habe die britische Regierung und das Parlament wiederholt davor gewarnt, die EU ohne Austrittsvertrag zu verlassen.

Ford ist die meistverkaufte Automarke in Großbritannien. Es ist der drittgrößte Markt der Amerikaner, die dort 13.000 Menschen beschäftigen. Etwa eines von drei Fahrzeugen, die Ford in seinem Kölner Werk produziert, werden nach Großbritannien geliefert.

Am 29. März soll Großbritannien aus der EU austreten. Bisher kam es zu keinen Einigungen zwischen den Parteien. Sollte es zu einem "No-Deal-Brexit" kommen, dürfte dies die britische Wirtschaft nach Ansicht der dortigen Notenbank härter treffen als die zurückliegende Finanzkrise.

spiegel


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