Deutschland entgeht knapp der Rezession

  14 Februar 2019    Gelesen: 1045
Deutschland entgeht knapp der Rezession

Sind die goldenen Jahre des Aufschwungs vorbei? Wachsender Gegenwind droht die wirtschaftliche Entwicklung im Herzen der Eurozone abzuwürgen. Eine ungute Mischung aus Brexit-Risiko, Abgas-Skandal und Handelsstreit zwingt das Wirtschaftswachstum in die Knie.

Die deutsche Wirtschaft ist in den vergangenen Monaten nur knapp einer Rezession entgangen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP), das als zentrale Kennzahl die Entwicklung der Wirtschaftsleistung misst, stagnierte im vierten Quartal 2018, wie das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mitteilte.

Im dritten Quartal war die Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent geschrumpft. Dies war das erste Minus seit Anfang 2015. Damit kommt Deutschland einem Abschwung gefährlich nahe: Von einer Rezession sprechen Ökonomen bereits, wenn eine Volkswirtschaft zwei Minus-Quartale in Folge verzeichnet. Eine solche Situation gab es in Deutschland zuletzt zum Jahreswechsel 2012/13.

Die schwächere globale Konjunktur und der Handelskonflikt mit den USA hätten die Exporte belastet, hieß es. Auch die Probleme der Autoindustrie mit dem neuen Abgasmessstandard WLTP hielten an. Dagegen investierten die Unternehmen wieder mehr.

Die Bundesregierung rechnet in diesem Jahr mit dem geringsten Wachstum seit 2013. Es dürfte demnach nur noch zu einem Plus von 1,0 Prozent reichen, nachdem es im vergangenen Jahr noch 1,5 Prozent waren. Als Risiken gelten vor allem ein ungeordneter Brexit und der Handelsstreit mit den USA.

Mit Blick auf die Wachstumsrate für das Gesamtjahr 2018 mussten die Wiesbadener Statistiker ihre erste Einschätzung leicht nach unten korrigieren. Die deutsche Wirtschaft entwickelte sich demnach im vergangenen Jahr etwas schwächer als zunächst berechnet.

Auf Jahressicht betrachtet legte das deutsche BIP 2018 insgesamt nur um 1,4 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt erklärte. Die Behörde war auf Grundlage einer ersten Schätzung zuvor noch von einem Plus von 1,5 Prozent ausgegangen.

Quelle: n-tv.de


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