Die beiden Unternehmen kündigten am Donnerstag an, dafür ein Joint-Venture mit einer 50:50 Beteiligung beider Seiten bis Ende dieses Jahres zu gründen. Ab 2022 werde das Gemeinschaftsunternehmen neue vollelektrische Smart-Modelle auf den Markt bringen. Das Design soll weiter von Mercedes stammen, die Entwicklung von Geely. Die Smart-Produktion in Frankreich und Slowenien läuft mit dem Ende der aktuellen Modellgeneration aus. Produziert werde künftig ausschließlich in China in einer neuen Fabrik. Dadurch kann der batteriebetriebene Stadtflitzer günstiger gebaut werden, zumal Geely der führende E-Auto-Hersteller in China ist.
Geely-Eigner Li Shufu war im vergangenen Jahr überraschend als Großaktionär mit knapp zehn Prozent bei Daimler eingestiegen. Der Unternehmer hatte betont, mit dem Stuttgarter Premiumautobauer eng zusammen zu arbeiten, ihm aber nicht hineinreden zu wollen. Ein Angebot für einen Mitfahrdienst in China war das erste gemeinsame Projekt.
Der 1998 eingeführte Smart war in Deutschland das erste Serienmodell eines Elektroautos, das überwiegend aber auch mit Benzinmotoren gebaut wurde. Der Kleinwagen ist nicht nur vom Format her ein Zwerg, sondern blieb es auch beim Absatz. Im vergangenen Jahr rollten knapp 129.000 Exemplare zu den Kunden, etwa viereinhalb Prozent weniger als im Jahr zuvor. Insgesamt verkaufte Daimler mit seiner Hauptmarke Mercedes-Benz gut 2,4 Millionen Fahrzeuge.
Dennoch sieht der scheidende Daimler-Chef Dieter Zetsche in der Marke, die ab 2020 nur noch als Elektroauto geplant ist, großes Potenzial. Mit Geely könne Smart weltweit zu neuem Wachstum aufbrechen, erklärte Zetsche. “Denn nicht nur im Reich der Mitte sehen wir für unser kleinstes Fahrzeug noch riesige Chancen.” Die Smart-Beschäftigten sollten ihre Jobs behalten und künftig im Joint-Venture oder an anderer Stelle bei Daimler arbeiten. Das Smart-Werk im französischen Hambach wird auf die Fertigung von Modellen der neuen Daimler-Elektroautomarke EQ umgestellt. Mit der Verbindung zu Geely endet auch die Kooperation mit Renault beim Smart. Die Franzosen stellen die gemeinsame Fahrzeugplattform für den viertürigen Smart und den Twingo her. Über die finanzielle Seite der Vereinbarung machten die Autobauer keine Angaben.
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