Wie Lawrow fordert: Wien installiert Kameras am Ehrenmal für sowjetische Soldaten

  06 April 2019    Gelesen: 2185
  Wie Lawrow fordert: Wien installiert Kameras am Ehrenmal für sowjetische Soldaten

Die Wiener Polizei hat am Schwarzenbergplatz endlich zwei Videoüberwachungskameras zum Schutz des Heldendenkmals der Roten Armee gegen Vandalismus installiert. Dies hatte Außenministerin Karin Kneißl zuvor Sergej Lawrow versprochen. Das Ehrenmal für die bei der Befreiung Österreichs gefallenen Soldaten wurde schon mehrmals geschändet.

Das Denkmal sei in den letzten Jahren trotz verstärktem Patrouillendienst der Polizei immer wieder Opfer von Vandalismus geworden, bestätigte der Pressesprecher des Ministeriums, Christoph Pölzl, gegenüber RIA Novosti. Aufgrund der Änderung des Polizeigesetzes dürfen die Sicherheitsbehörden nun den Täter mithilfe von Video — und Audioaufnahmegeräten identifizieren, um gefährliche Angriffe auf Objekte zu verhindern, für dessen Schutz die österreichische Republik international verpflichtet ist.

Die beiden Kameras sollen in den nächsten Wochen einsatzfähig werden. Die zu erhaltenden Daten werden dazu dienen, das Objekt gegen Sachschäden zu schützen sowie nach Verdächtigen zu suchen.

Das Heldendenkmal für die Roten Armee wurde im Andenken an die bei der Befreiung Österreichs im Zweiten Weltkrieg gefallenen sowjetischen Soldaten im August 1945 am Schwarzenbergplatz im Zentrum der österreichischen Hauptstadt eröffnet. In den letzten Jahren wurde es mehrmals von Vandalen geschändet. Zuletzt war es in der Nacht zum 6. März 2018 mit schwarzer Farbe überschüttet worden. Die anlässlich des Tags des Vaterlandsverteidigers am 23. Februar niedergelegten Kränze und Blumen wurden ebenso übergossen. Die russische Botschaft in Wien hatte darauf dem Außenministerium Österreichs eine Protestnote übermittelt.

Kurz zuvor, am 10. Januar, war das Denkmal mit schwarzer Farbe beschmiert worden. Ein Jahr zuvor, am 16 Januar 2017, war seine Frontseite mit Stalins Befehl über die Einnahme Wiens am 13. April 1945 durch die Rote Armee mit tiefroter Farbe übergossen worden. Schon damals rief die russische Botschaft die österreichischen Behörden nachdrücklich dazu auf, „erschöpfende Maßnahme zur Sicherung des gebührenden Schutzes der Gedenkstätte zu ergreifen“.

Der russische Botschafter in Österreich, Dmitri Ljubinski, hat die Installation von Videoüberwachungskameras zum Erhalt des Denkmals positiv bewertet. Aus seinem Kommentar auf Facebook geht hervor, dass das gegenseitige Verständnis in dem Fall die erwähnten Änderungen in der Gesetzgebung zum Schutz personenbezogener Daten vorausgesetzt habe.

„Bei den letzten Verhandlungen der beiden Außenminister Russlands und Österreichs am 12. März 2019 in Moskau sicherte Karin Kneißl Sergej Lawrow zu, in den kommenden Wochen Kameras auf dem Platz zu installieren. Wir freuen uns aufrichtig darüber, dass diese Versprechen konsequent erfüllt werden. Insbesondere im Hinblick auf den bevorstehenden Siegestag und den Marsch des „Unsterblichen Regiments“, das in diesem Jahr an einigen denkwürdigen Orten in Österreich stattfinden wird, darunter am Schwarzenbergplatz in Wien“, so Ljubinski.

Während in Österreich Denkmäler für sowjetische Soldaten „nur“ geschändet werden, werden diese in Litauen und vor allem in Polen einfach abgebaut. Allein in Polen gab es in der ersten Hälfte des Jahres 2018 laut dem russischen Verteidigungsministerium 33 Fälle von Vandalismus, während 26 Denkmäler demontiert wurden. Als eines der letzten wurde dabei der das Denkmal der Dankbarkeit an die Rote Armee im Skaryszewski-Park in Warschau demontiert. Mithilfe von Presslufthämmern, einem Traktor und einer Diamantsäge wurden einzelne Elemente von ihm abgeschnitten. Nach der Demontage sollten die Elemente in das Museum der „Verdammten Soldaten“ gebracht werden, das von antisowjetischen und antikommunistischen Untergrundorganisationen betrieben wird.

Im Jahre 2017 waren in Polen Gesetzesänderungen zum Verbot der Propaganda des Kommunismus oder eines anderen totalitären Regimes in Kraft getreten. Das Gesetz beinhaltet unter anderem die Zerstörung sowjetischer Denkmäler. Nach Berechnungen des Instituts für Nationales Gedenken Polens sind mehr als 450 Monumente im ganzen Land betroffen, darunter 230 Monumente für Soldaten der Roten Armee. Der Leiter des internationalen Ausschusses des Föderationsrates Russlands, Konstantin Kossatschow, bezeichnete den Vorfall als Lästerung.

sputniknews


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